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Wallner will Vorarlberg "als wirtschaftlich starkes Land" erhalten

Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) will Vorarlberg als "wirtschaftlich starkes Land und gesunden Natur- und Lebensraum" erhalten.
Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) will Vorarlberg als "wirtschaftlich starkes Land und gesunden Natur- und Lebensraum" erhalten. ©Lerch
Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) will Vorarlberg als "wirtschaftlich starkes Land und gesunden Natur- und Lebensraum" erhalten.

Dieses Ziel formulierte Wallner am Mittwoch bei der Generaldebatte des Rechenschaftsberichts im Landtag. Während der Landeshauptmann von einem Haushalt sprach, in dem die richtigen Akzente gesetzt worden seien, hagelte es Kritik von der Opposition.

“Campus Vorarlberg”

Wallner führte zwei “Leitplanken” an, die für den Vorarlberger Landeshaushalt Gültigkeit hätten. Zum einen mache man keine neuen Schulden, und zum anderen tätige man hohe Investitionen in die Zukunftsbereiche. Im vergangenen Jahr hätten unter anderem hohe Steuereinnahmen und ein für Land und Gemeinden vorteilhafter Finanzausgleich geholfen. In nächster Zukunft gelte der Blick vor allem der Bildung und dabei der Entwicklung der Fachhochschule Vorarlberg zu einem “Campus Vorarlberg” sowie der Umsetzung der erarbeiteten Digitalen Agenda. Ebenso will Wallner die Schaffung einer “Marke Vorarlberg” vorantreiben, die die Attraktivität des Standorts “nach innen und nach außen zum Ausdruck bringt”, so der Landeshauptmann.

Während ÖVP-Klubobmann Roland Frühstück und sein Grünen-Kollege Adi Gross naturgemäß lobende Worte für die Regierungsarbeit fanden, führten die Oppositionsparteien zahlreiche Kritikpunkte an. Michael Ritsch (SPÖ) und Sabine Scheffknecht (NEOS) stellten die Frage in den Mittelpunkt, ob es der Bevölkerung in Vorarlberg durch die Arbeit der schwarz-grünen Regierung nun besser gehe. “Es ist mir schwer gefallen, etwas zu finden, das besser geworden ist”, sagte dazu Ritsch, der der Regierung insbesondere Mutlosigkeit beim Thema “leistbares Wohnen” vorwarf. Scheffknecht führte etwa die Bereiche Verkehr und Bildung an, in denen es große Probleme gebe. Außerdem hinterfragte sie die Art der Budgetierung der Landesregierung.

FPÖ-Klubobmann Daniel Allgäuer sah in der Regierungsarbeit von Schwarz-Grün lediglich den “kleinsten gemeinsamen Nenner”, was sich in einer “notorischen Verhinderungspolitik” und mutlosem Agieren niederschlage. Ein Wettbewerb der Ideen werde durch die Landesregierung nicht zugelassen.

Rauch nannte Seehofer “Amokläufer”

Sowohl die Regierungs- als auch die Oppositionsparteien beschränkten sich in ihren Wortmeldungen keineswegs nur auf das Landesbudget 2017 und das Geleistete der Landesregierung. Gross widmete den Großteil seiner Redezeit der Entwicklung der EU, dabei kritisierte er die Haltung der Bundesregierung zu Europa scharf. Sie handle gegen Europa. Landesrat Johannes Rauch (Grüne) nannte Deutschlands Innenminister Horst Seehofer (CSU) einen “Amokläufer” und erhielt dafür einen Ordnungsruf. Albert Hofer (ÖVP) stellte in Richtung der Grünen fest, dass “wir voll und ganz hinter der Regierung stehen”, er wolle nicht noch einmal ein Chaos wie 2015 erleben. Wallner bezeichnete die Migrationsfrage als “Nagelprobe des europäischen Einigungsprozesses”.

In Sachen 12-Stunden-Tag freuten sich Frühstück und Allgäuer auf den Beschluss des entsprechenden Gesetzes, was Manuela Auer (SPÖ), ÖGB-Landesgeschäftsführerin und Arbeiterkammer-Vizepräsidentin, ans Rednerpult trieb. “Was hier unter Flexibilisierung läuft, ist ein Freifahrtsschein für die Industrie”, kritisierte sie. In Vorarlberg arbeite man seit vielen Jahren flexibel, “so flexibel, wie es die Wirtschaft braucht”, stellte sie fest.

Der Landtag wird am späten Abend mit den Stimmen der Regierungspartner ÖVP und Grüne den Rechenschaftsbericht und den Rechnungsabschluss 2017 zur Kenntnis nehmen. Der von der Landesregierung genehmigte Rechnungsabschluss 2017 weist ein Haushaltsvolumen von 1,791 Mrd. Euro (plus 3,6 Prozent) auf. Vorarlberg kam erneut ohne Netto-Neuverschuldung aus, musste dafür aber 2 Mio. Euro an Rücklagen auflösen. Damit standen per Ende 2017 noch 119,5 Mio. Euro an Rücklagen bereit, die Verschuldung verringerte sich geringfügig auf 110,54 Mio. Euro. Die höchsten Ausgaben – rund 70 Prozent des Gesamtvolumens – wurden in den Bereichen Gesundheit, Bildung und im Sozialbereich (inklusive Wohnbauförderung) getätigt.

(APA)

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