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Wallner auch für Einschränkung des Zuverdienstes bei Arbeitslosigkeit

Wallner stimmt mit AMS-Chef Kopf überein.
Wallner stimmt mit AMS-Chef Kopf überein. ©APA, VOL.AT
Vorarlbergs Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) hat Verständnis für die Position von AMS-Vorstand Johannes Kopf, die Zuverdienstmöglichkeit bei Arbeitslosen einzuschränken.
Ende von Nebenjobs für Arbeitslose?

Auch sollte man in seinen Augen über eine Staffelung des Arbeitslosengeldes nachdenken, um sanften Druck zu erzeugen. "Wer arbeiten kann, muss arbeiten", stellte Wallner am Dienstag nach der Sitzung der Landesregierung fest. Die aktuelle Konjunkturlage biete viele Chancen, betonte der Landeshauptmann.

"Wirtschaft auf dem Erfolgsweg zurück"

Wallner verwies auf die Erholung der Vorarlberger Wirtschaft, die auf den Erfolgsweg zurückgekehrt sei. Das habe auch sehr positive Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt: Mittlerweile liege die Arbeitslosenzahl bei 9.800 Personen - noch um rund 1.000 höher als vor der Pandemie - umgekehrt seien aber auch 4.700 offene Stellen gemeldet. In diesen Zahlen spiegle sich insbesondere die Problematik wider, Fachkräfte zu finden, so Wallner.

Langzeitarbeitslosigkeit verhindern

Die Bemühungen des Landes zielten in erster Linie darauf ab, die Verfestigung von Langzeitarbeitslosigkeit zu verhindern und Jugendliche beim Einstieg ins Arbeitsleben zu unterstützen. Während laut AMS Vorarlberg-Geschäftsführer Bernhard Bereuter die Situation für Personen unter 25 Jahren bereits besser ist als vor der Pandemie, stelle sich die Langzeitarbeitslosigkeit als große Herausforderung dar. Ende Juli 2021 waren 3.010 Personen länger als ein Jahr ohne Beschäftigung, Ende Juli 2019 waren es 1.539 gewesen. Für Beschäftigungsmaßnahmen in Vorarlberg geben Land und AMS im heurigen Jahr 59 Millionen Euro aus.

Die ganze PK zum Nachsehen

Auer: Völlig falscher Weg

SPÖ-Arbeitsmarktsprecherin Manuela Auer sieht die Forderung von AMS-Chef Johannes Kopf als völlig falschen Weg und ruft LH Wallner dazu auf, seine Aussagen zu überdenken. Die SPÖ setze sich dafür ein, dass das Arbeitslosengeld nicht durch eine Staffelung reduziert werde. Die Staffelung würde jene mit voller Wucht betreffen, die schon länger arbeitslos seien. Allein in Vorarlberg hätte sich die Anzahl der Betroffenen von 1.500 im Jahr 2019 auf 3.000 verdoppelt.

"Die Corona-Krise hat die Arbeitnehmenden besonders belastet. Sowohl durch Kurzarbeit als auch durch Arbeitslosigkeit. Das Phänomen der Langzeitarbeitslosigkeit hat sich bis in die Mittelschicht hineingefressen. Besonders schlimm ist es für ältere Personen. Der Arbeitsmarkt ist derzeit nicht dazu in der Lage, ihnen eine berufliche Perspektive zu geben. Wer jetzt ernsthaft an eine Kürzung des Arbeitslosengeldes denkt, nimmt ihnen noch die letzte Würde“, so Auer.

Neue und qualitative Arbeitsplätze

Angesichts dieser Situation seien Angriffe auf das Arbeitslosengeld völlig fehl am Platz, erklärt die Sozialdemokratin. Sowohl Bundes- als auch Landesregierung sollten ihre Energie lieber darauf verwenden, wie neue und qualitative Arbeitsplätze geschaffen werden können. "Der effektivste Weg, um weniger Arbeitslosengeld ausbezahlen zu müssen, ist die Reduktion der Arbeitslosigkeit. Durch gute Arbeitsplätze gibt es mehr gesellschaftlichen Wohlstand und weniger Sozialausgaben. Das ist die win-win-Situation, für die sich auch der Landeshauptmann engagieren sollte", sagt Auer.

(APA, Red.)

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