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Wall-Street-Pleitier: "Ich weiß nicht, wo das Geld ist"

Weiß nicht wo das Geld geblieben ist: Jon Corzine
Weiß nicht wo das Geld geblieben ist: Jon Corzine ©AP
Die Kunden des pleitegegangenen US-Wertpapierhändlers MF Global schauen weiter durch die Finger. "Ich weiß einfach nicht, wo das Geld ist", erklärte Ex-Chef Jon Corzine in einer Stellungnahme vor einem Ausschuss des US-Kongresses, der den spektakulären Bankrott unter die Lupe nimmt. "Es ist sehr schwierig, für mich nachzuvollziehen, was in den chaotischen Tagen und den letzten Stunden vor der Insolvenz passiert ist."

MF Global war Ende Oktober pleite, nachdem Corzine riskante Finanzwetten auf europäische Staatsanleihen eingegangen war. Bei dem Bankrott kam heraus, dass Geld auf den Konten der Kunden fehlte. Nach letzten Schätzungen sind um die 1,2 Mrd. Dollar (897 Mio. Euro) futsch. Die Vermutungen gehen in die Richtung, dass die verlustreiche MF Global das Geld nutzte, um Löcher in der eigenen Bilanz zu stopfen.

Corzine erklärte, er übernehme die Verantwortung für die Finanzwetten. “Ich entschuldige mich bei allen, die betroffen sind.” Mit dem Verschwinden der Gelder habe er aber nichts zu tun. Er habe selbst erst unmittelbar bei der Pleite erfahren, dass Kundenvermögen vermisst werde. “Ich war fassungslos.” Corzine verteidigte sich, dass ihm die genauen Abläufe bei den Handelsgeschäften in seinem Haus nicht bewusst gewesen seien. “Ich hatte kaum Fachkenntnisse oder Erfahrung in diesen betrieblichen Aspekten des Geschäfts.”

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