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Walchhofer holte Abfahrts-Weltcup

Michael Walchhofer hat zum dritten Mal nach 2005 und 2006 den Ski-Abfahrts-Weltcup gewonnen. Als Abfahrtssieger schwang Aksel Lund Svindal ab. Aare-Abfahrt und Gesamt-Weltcup an Vonn |

Trotz eines Sturzes beim Saisonfinale ist Michael Walchhofer zum dritten Mal Gewinner des Abfahrtsweltcups, Platz neun seines einzig verbliebenen Konkurrenten und Landsmannes Klaus Kröll am Mittwoch in Aare waren zu wenig, um dem Salzburger die kleine Kugel abzujagen. Der Tagessieg ging an Aksel Lund Svindal vor dem Schweizer Didier Cuche (+0,20 Sekunden) und dem Schweden Hans Olsson (0,36) und brachte dem Norweger die Führung im Gesamtweltcup. Benjamin Raich fuhr eine gute Abfahrt, holte als 13. Punkte und liegt nun im Rennen um die große Kugel 72 Zähler zurück.

So gerne hätte Walchhofer die Kugel nach einem Stockerlplatz in Empfang genommen, eine Torstange verhinderte dies aber. “Ich habe am Start mitbekommen, dass die Kugel fix ist, weil mein Servicemann Tom schon das Rote Trikot angezogen hat. Da habe ich dann alles riskiert, vielleicht ein bisschen zu viel”, meinte der Salzburger, der erst einen Schlag erwischt und dann die Torstange zwischen die Beine bekommen hatte und sich leicht am rechten Schienbein verletzte. Mit der dritten Kugel nach 2005 und 2006 schloss der 33-jährige Walchhofer zu seinen Landsmann Stephan Eberharter, dem Franzosen Luc Alphand und dem Schweizer Franz Heizer auf, alleiniger Spitzenreiter ist Franz Klammer mit fünf Trophäen.

“Die Kugel war das große Ziel von mir in dieser Disziplin und ist es auch im nächsten Jahr neben den Olympischen Spielen wieder”, meinte Walchhofer, der sofort Gratulationen von Kröll entgegennehmen durfte. Der Steirer, der wegen einer Verkühlung mit Gliederschmerzen kämpfte, war froh über die verkürzte Abfahrt, er war einer der Läufer, die am Renntag um 8.15 Uhr früh erst den Trainingslauf zu absolvieren hatten. “Michael hat es sich verdient, er ist fünfmal auf dem Stockerl gestanden. Für mich war es aber auch eine Wahnsinnssaison, ich habe einen Sieg gewollt und zwei erreicht und das noch dazu in zwei verschiedenen Disziplinen”, sagte Kröll.

Nach dem bescheidenen Trainingslauf eine sehr gute Abfahrt legte Raich hin (zweitbester Österreicher), der selbst nicht ganz genau weiß, wieso es in der Speed-Königsdisziplin manchmal läuft und manchmal nicht. “In Kitzbühel ist es ja auch gegangen. Ganz genau erklären kann ich es aber nicht. Ich habe nach dem Training gehofft, dass ich zulegen kann.” Die Punkte freuten den Pitztaler natürlich auch im Hinblick auf den Gesamtweltcup, ein Super-G, ein Riesentorlauf und ein Slalom stehen noch auf dem Programm und in allen drei Rennen kann er punkten, in zwei davon gewinnen.

Was die große Kugel betrifft, will Raich weiterhin alles versuchen. “So lange es theoretisch möglich ist, lege ich alles dran. Kämpfen tue ich aber sowieso bis zum Schluss, denn es sind alles wichtige Rennen für mich.” Zu Svindal meinte Raich: “Er ist der Topfavorit, das hat sich heute erhärtet.” Der Norweger hofft, dass es bis zum Riesentorlauf spannend bleibt. “Wenn bis zum Slalom, dann schaut es schlecht für mich aus”, fügte er hinzu.

Hermann Maier landete auf dem 15. Platz, der Flachauer hatte sich schlichtweg einmal verfahren. “Es wurde davon geredet, dass wir uns das Damenrennen nicht zu viel anschauen sollen, und nun hab ich mich verfahren. Ich mag diese Kunst nicht so, diese vielen blauen Linien”, sagte Maier. Die Damen hatten nur Stunden zuvor ihre Abfahrt auf der exakt gleichen Strecke bestritten. Der Fehler passierte dem Führenden im Super-G-Weltcup, der am Donnerstag auf die 15. Kugel seiner Karriere losgeht, an einer “denkbar blöden Stelle”, an der er viel Geschwindigkeit verlor, das kostete ihn ein Top-Ten-Ergebnis.

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