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SPÖ: Rendi-Wagner, Doskozil und Babler im Rennen um Vorsitz übrig

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Die Zahl der Anwärterinnen und Anwärter für den SPÖ-Vorsitz hat sich drastisch reduziert.
Doskozil startet "Freundschaft-Tour"
FPÖ-Sympathisant als SPÖ-Kandidat
Sozialistische Jugend für Babler

Nach einer Sitzung der parteiinternen Wahlkommission haben sich nur die derzeitige Chefin Pamela Rendi-Wagner, Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil und der Traiskirchner Bürgermeister Andreas Babler für die Mitgliederbefragung qualifiziert. Das bestätigte der Vorsitzende der Kommission, Harry Kopietz, der APA. Ein Ergebnis wird frühestens für den 22. Mai erwartet.

Befragung läuft bis 10. Mai

Die Befragung der rund 148.000 SPÖ-Mitglieder läuft von 24. April bis 10. Mai. Ursprünglich hatte es 73 Bewerbungen gegeben. Zur Kandidatur zugelassen werden nur jene Personen, die mindestens 30 Unterstützungserklärungen gesammelt haben. "Wir konnten feststellen, dass von den ursprünglich mehr als 70 Bewerbern und Bewerberinnen drei übergeblieben sind", sagte Kopietz in einer Pressekonferenz nach der Sitzung der Kommission.

Alle anderen konnten die Erfordernisse nicht zeitgerecht erbringen oder hätten sich nicht zurückgemeldet, so Kopietz. Für ihn ist der Ausgang des Zulassungsprozesses nicht erstaunlich, wie er betonte. Wenn man in der Partei nicht verhaftet ist, tue man sich natürlich schwer, die notwendigen Unterstützungserklärungen zu sammeln. Kopietz geht nun davon aus, dass sehr viele SPÖ-Mitglieder von der Möglichkeit Gebrauch machen werden, ihre Meinung kundzutun.

Abstimmung per Internet und Postweg

Auch zum Prozedere selbst gab es in der Wahlkommission diverse Beschlüsse. So werden Mitglieder sowohl per Internet, als auch auf dem postalischen Weg abstimmen können. Sollte man beides tun, zählt der schriftliche Fragebogen. Begleitet wird der Prozess sowohl von der Wahlkommission, als auch vom Präsidenten der Notariatskammer, Michael Umfahrer, und einem IT-Experten. Die Auszählung soll die der Partei nahe Firma ITZ übernehmen, die sich aus vier Unternehmen "herauskristallisiert" habe. Auch das auf Drucksorten spezialisierte Unternehmen Dataform ist eingebunden.

Ergebnis am 22. Mai erwartet

Obwohl die Befragung bis 10. Mai läuft, erwartet Kopietz ein Ergebnis erst für den 22. Mai am Abend - "wenn alles gut geht". Denn auch das sei nicht sicher, betonte er. "Es könnte natürlich länger dauern." So werden am Schluss der Befragung die eingelangten Fragebögen und die elektronischen Stimmen noch einmal stichprobenartig geprüft, mindestens zehn Prozent sollen es laut Kopietz sein. Auch ausgeschiedene Fragebögen könnten sich dann auch noch als gültig erweisen und in das Ergebnis einfließen.

Babler und Doskozil auf Tour

Während Parteichefin Pamela Rendi-Wagner die über dem Dreikampf stehende Amtsinhaberin gibt, bemühen sich die beiden Herausforderer, der burgenländische Landeshauptmann Hans Peter Doskozil und der Traiskirchner Bürgermeister Andreas Babler, offensiver um die Zuneigung der Parteibasis. Babler beginnt am Dienstag seine "Basis-", Doskozil diese Woche eine "Freundschaftstour".

Lercher macht sich für Doskozil stark

Als offensiver Unterstützer Doskozils trat am Osterwochenende wieder Max Lercher, einst Bundesgeschäftsführer unter Christian Kern, auf. Er bekannte sich in einer Aussendung zum Programm des burgenländischen Parteichefs, das "zentrale Punkte, die die Lebensrealitäten der wirklichen Leistungsträger in unserem Land entscheidend verbessern" enthalte: " Es ist nicht nur drauf ausgelegt, die SPÖ wieder als geeinte Kraft zu positionieren, sondern untermauert auch den Willen, wieder Wahlen zu gewinnen und Schwarz-Blau zu verhindern."

Ludwig steht hinter Rendi-Wagner

Der Wiener Landesparteivorsitzende, Bürgermeister Michael Ludwig, versicherte vorab am Rande einer Pressekonferenz am Dienstag , dass er das Ende der Beratungen noch nicht kenne. Und er bekräftigte einmal mehr, hinter Rendi-Wagner zu stehen. Sie übe ihre Funktionen, auch jene der Klubchefin im Parlament, mit großer "Verve und Begeisterung" aus. Er werde sie auf ihrem Weg unterstützen, versicherte er.

Dass sich die Parteichefin aktiver in den internen Wettstreit einbinden sollte, glaubt Ludwig nicht. Sie sei ja Parteivorsitzende und brauche keine "Wahlkampf" zu führen, befand er. In ihrer Funktion melde sie sich mit Forderungen und programmatischen Vorschlägen - wie etwa jene zur Abschaffung der Kinderarmut - zu Wort.

(APA)

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