Die Blauen versuchten ihre Fans auch an die Urnen für die EU-Wahl zu bewegen, Thema der Veranstaltung war aber vorwiegend die Nationalratswahl im Herbst, für die Kickl im Wiener Arbeiterbezirk Favoriten scharf machte. Auch demonstriert wurde Freitagnachmittag wieder gegen die Freiheitlichen, abermals flogen Stinkbomben.
FPÖ-Chef Kickl schwor bei Wahlkampfabschluss bereits auf NR-Wahl im Herbst ein
Nicht erst Spitzenkandidat Harald Vilimsky, sondern Parteichef Herbert Kickl wurde bei seiner Ankunft von seiner Wählerschaft als erster euphorisch empfangen. Und nicht Gigi D'Agostinos missbrauchter Track "L"Amour toujours" war dabei zu hören, sondern die John Otti Band mit "Wir sind eine große Familie". "Und jetzt ist der da, der Papa", begrüßte Kickl die Besucher am Viktor-Adler-Markt dementsprechend um gleich zu einer Tirade gegen die EU, aber vor allem die heimische Politkonkurrenz anzusetzen.
"Eine Ära der Volkskanzlerschaft" beschwor Kickl auch bei der eigentlichen Veranstaltung zur EU-Wahl herbei. Die EU-Wahl sei dabei nur der erste Schritt, der zweite werde bei der Nationalratswahl im Herbst erfolgen. "Dann ist der Weg frei für die Wende zum Guten, zum Positiven." Hohn gab es wie gewohnt für die ÖVP, der selbst die Parteiprominenz wie Wolfgang Sobotka und Karoline Edtstadler davonlaufe. Ebenso wie die SPÖ, die erst jetzt nach Afghanistan abschieben wolle.
Aber auch den "Eliten" in der EU müsse eine Lektion erteilt werden, schwenkte Kickl dann doch für einige Momente in Richtung Europa, um einen historischen Vergleich zu ziehen: "Das was im Mittelalter die Ketzer waren, das sind heute die EU-Kritiker." Um dann doch wieder in die nationale Festung zurückzukehren: "Österreich soll, so wie es einmal in den 70ern und 80ern, eine Insel der Seligen für die eigene Bevölkerung sein."
Spitzenkandidat Vilimsky bezeichnete Gegendemonstranten als "Glücksschweinchen"
Aber nicht nur Kickl rief dazu auf, die EU-Wahl nicht zu schwänzen, auch Vilimsky selbst mobilisierte ein letztes Mal die blauen Fans. Dennoch bewegte auch der Spitzenkandidat hauptsächlich mit heimischen Sorgen. Habe es am Viktor-Adler-Markt vor Jahren noch Würstel und Leberkäse gegeben, finde man heute fast nur mehr Dürum, Kebap "und wie sonst das ganze Zeug heißt". Die Gegendemonstranten bezeichnete er als Glücksschweinchen für seine Partei und forderte sie auf: "Quiekt ein bisschen!"
Auch sonst fiel Vilimskys Rede weniger subtil aus, was ankam. Etwa seine Botschaft an Islamisten, die das Land bedrohten: "Schiebt euch euer Kalifat sonst wohin!" "Wir holen uns unser Österreich zurück", propagierte er noch einmal, bevor es ans Absingen der Bundeshymne ging - und die Veranstaltung dann mit der FPÖ-Hymne der John Otti Band "Immer wieder Österreich" abgeschlossen wurde.
(APA/Red)
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