Wahl 2023: NÖ SPÖ - Das Streben nach Mehr

Die SPÖ hat in Niederösterreich bereits über viele Jahre hinweg eine Art Schattendasein hinter der schier übermächtigen ÖVP inne. Schenkt man dem Selbstverständnis mancher Funktionäre der Sozialdemokraten Glauben, soll dies bald Geschichte sein. Bei der SPÖ regiert vor der Landtagswahl am 29. Jänner der Optimismus und der Wunsch nach Mehr, das Brechen der ÖVP-Absoluten gilt als Ziel. Thematisch stehen Teuerung, Wohnen und Kinderbetreuung im Mittelpunkt.
23,92 Prozent für SPÖ bei NÖ-Wahl 2018
Ins Rennen geführt werden die Sozialdemokraten - wie bereits 2018 - von Franz Schnabl. Der nunmehrige LH-Stellvertreter durfte beim ersten Antreten als Spitzenkandidat über Zugewinne jubeln. Eingefahren wurden 23,92 Prozent nach 21,57 im Jahr 2013. Es war zwar das zweitschlechteste Ergebnis im Bundesland seit 1945, aber dennoch der damals erhoffte Turnaround. Nun will die SPÖ prozentuell noch etwas draufpacken. Laut Umfragen sieht es allerdings eher nach Stagnation aus. Die jüngste Erhebung im Auftrag der "Niederösterreichischen Nachrichten" ("NÖN") sah Schnabl und die Seinen bei 24 Prozent.
Viele Monate lang war die türkis-grüne Politik auf Bundesebene Schnabls erklärter Lieblings-Reibebaum. "Zu wenig, zu spät, zu zögerlich" - mit diesen Kommentaren wurden vom 64 Jahre alten ehemaligen Polizeibeamten fast schon Mantra-artig diverse Schritte der Bundesregierung bedacht. Im Land beackerten die Sozialdemokraten zuletzt neben der Teuerung und Wohnen vor allem das Thema Kinderbetreuung, wo man mit der im November im Landtag beschlossenen Ausbau-Offensive auf roten Ideen fußende Gesetzesnovellierungen umgesetzt sieht.
SPÖ NÖ: Weiteres überregional bekanntes Gesicht herauskristallisiert
Neben Schnabl hat sich bei der SPÖ Niederösterreich mit Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig ein zweites überregional bekanntes Gesicht herauskristallisiert. Ihr Management diverser Corona-Situationen - meist im Verbund mit Landesvize Stephan Pernkopf (ÖVP) - kann als souverän angesehen werden. Dafür zeigt Königsberger-Ludwig im Vergleich zu Schnabl verbal weniger klare Kante gegen die Volkspartei.
NÖ-Wahl: Sozialdemokraten taten sich nicht leicht
Generell taten sich die Sozialdemokraten in Niederösterreich bei Landtagswahlen nicht leicht. Das Rekordergebnis datiert mit 45,4 Prozent aus dem Jahr 1979, von da an ging es allerdings in Sachen Stimmanteilen bergab - Ausnahme war ein "Zwischenplus" beim Urnengang 2003. Den Schlusspunkt dieser Entwicklung bildete das schwächste Resultat 2013 mit 21,6 Prozent. Fünf Jahre später gelang Schnabl die angesprochene Schubumkehr, der Mandatsstand blieb mit 13 aber im Vergleich zu 2013 unverändert und historisch niedrig.
(APA/Red)
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