Waffen, Soldaten, Propaganda: Wie eng Nordkorea und Russland jetzt kooperieren

"Unsere koreanischen Freunde haben ihre eindeutige Unterstützung gegenüber allen Zielen der militärischen Spezialoperation und den Handlungen der russischen Führung und der russischen Armee bekräftigt", sagte Lawrow nach einem Gespräch mit seiner nordkoreanischen Amtskollegin, Choe Son-hui.

"Militärische Spezialoperation"
Mit "militärischer Spezialoperation" bezeichnet Moskau offiziell seinen seit drei Jahren währenden Angriffskrieg gegen die Ukraine. Die Gespräche in der Hafenstadt Wonsan laufen vor dem Hintergrund von Medienberichten über eine mögliche neue Entsendung nordkoreanischer Soldaten nach Russland.
Nordkorea hat den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine mit der Lieferung von Waffen an Moskau unterstützt. Im Herbst vergangenen Jahres gab es dann erstmals Berichte über einen möglichen Einsatz nordkoreanischer Soldaten in der westrussischen Region Kursk. Sie wurden bei der Rückeroberung der zuvor von ukrainischen Truppen eingenommenen Teile der Region eingesetzt. Insgesamt haben nach Einschätzung des ukrainischen Geheimdienstes rund 14.000 Soldaten aus Nordkorea an diesem Frontabschnitt gekämpft.
Lange Zeit hat die nordkoreanische Staatsführung die Entsendung von Soldaten nach Russland nicht bestätigt. Erst im April behauptete die staatliche Nachrichtenagentur KCNA, dass nordkoreanische Soldaten den russischen Streitkräften dabei geholfen haben, die Region Kursk "vollständig zu befreien". Ende Juni zeigte Nordkoreas Staatsfernsehen KCTV zudem Fotoaufnahmen, auf denen zu sehen ist, wie Machthaber Kim Jong-un die nordkoreanische Flagge über einen Sarg niederlegt - und damit mutmaßlich jene Soldaten betrauerte, die im russischen Krieg gegen die Ukraine gestorben sind.
Lawrow: Denkmal für koreanische Soldaten in Kursk
In Pjöngjang bedankte sich Lawrow nun noch einmal für die Hilfe Nordkoreas und erklärte, für die gefallenen nordkoreanischen Soldaten werde in Kursk ein Denkmal errichtet.
Ein neuerlicher Einsatz, an dem laut Medien und dem ukrainischen Geheimdienst bis zu 30.000 Nordkoreaner beteiligt sein könnten, wäre nach internationaler Lesart aber selbst vom Beistandspakt beider Länder nicht mehr gedeckt. Denn nach der Rückeroberung von Kursk würden die nordkoreanischen Soldaten dann mutmaßlich auf ukrainischem Boden kämpfen.
(APA/dpa)
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