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Wälder Innovation jetzt Exportschlager

Einen glanzvollen „Auftritt“ hatte die Drehbühne beim Musikfest in Au.
Einen glanzvollen „Auftritt“ hatte die Drehbühne beim Musikfest in Au.
Drehbühne der Schoppernauer Musik wandert jetzt über Au und Damüls ins Allgäu.

Schoppernau. (stp) Vor einem Jahr war sie der absolute Hit im Bregenzerwälder Festgeschehen – die Drehbühne, die beim Musikfest in Schoppernau zum Einsatz kam und um die noch während des Festes ein „Griß” einsetzte, denn diese Innovation ist nicht nur bei den Festveranstaltern im Wald heiß begehrt. Jetzt wird sie sogar zum Exportschlager: der Musikverein Wohmbrechts im Landkreis Lindau hat sich für sein Jubiläumsfest im kommenden Sommer die Drehbühne gesichert.

Echter „Stimmungsturbo”

Entstanden ist die Idee dieser Drehbühne aus der „Not”, dass jeder Umbau auf einer Festbühne erheblich Zeit in Anspruch nimmt. „Dadurch”, so Dietmar Beer von der Schoppernauer Musik, wo er seit 35 Jahren Saxofon spielt, „kommt es immer wieder zu einem lästigen Unterbruch der Stimmung. Das wollten wir vermeiden und haben die Idee einer Drehbühne in die Tat umgesetzt.”Statt Stimmungsbremse ist der Bühnenumbau nun ein echter „Stimmungsturbo”, weil der „Dreh” nur ein paar Sekunden dauert und mit einem flotten Spruch des Moderators sogar noch einen zusätzlichen Lacher bringt. Wie in Damüls, der vorerst letzten Station der Drehbühne, wo man Politiker im Hand- (pardon: Bühnen-)Umdrehen kurzerhand verschwinden ließ. Nach der Premiere im Sommer 2012 in Schoppernau hatte sich Krumbach die Drehbühne gesichert, doch aufgestellt wurde sie nicht. „Weshalb nicht, weiß ich nicht”, erklärt „Erfinder” Dietmar Beer.

Koproduktion mit Sponsor

„Entstanden ist das Projekt in Zusammenarbeit mit meinem Arbeitgeber, der sich bei unserem Fest auch als Großsponsor engagiert hat”, so Beer, der bei der Zimmerei Kaspar Greber in Bezau in der Arbeitsvorbereitung tätig ist. „Mein Chef hat die Planung gemacht, dann waren wir noch rund 100 Arbeitsstunden beschäftigt, um die Drehbühne zu bauen.” Die Bühne hat einen Durchmesser von knapp 15 Metern, ist damit gut 172 Quadratmeter groß und bewegt sich mit einer Bauhöhe von knapp 25 Zentimetern und einem Gewicht von rund 1900 Kilogramm auf 216 Rollen. „Händisch, denn ein Motor hätte das alles nur unnötig verteuert und auch umfangreichere Genehmigungsverfahren erfordert”, so Beer, der sich natürlich riesig freut, dass seine Idee auch bei anderen Vereinen groß ankommt.

Kanisfluhkulisse

In Au wurde die Idee mit der „Kanisfluhkulisse” noch getoppt, in Damüls wurde das System nicht minder erfolgreich in einer einfacheren Version eingesetzt – und unmittelbar nach dem Fest rückte der Bautrupp aus Wohmbrechts an, um die Drehbühne ins Allgäu zu holen. Wohmbrechts ist eine Teilgemeinde von Hergatz, das Ende der 70er-Jahre im Zuge der Gemeindereform aus den Altgemeinden Wohm­brechts und Maria-Thann entstanden ist, im Landkreis Lindau. Nur rund zehn Fahrtminuten von Hohenweiler entfernt.

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