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VW-Skandal - Bericht: Kronzeugen-Regelung für geständige Mitarbeiter

Kronzeugen-Regelung: VW bestätigt Bericht nicht.
Kronzeugen-Regelung: VW bestätigt Bericht nicht. ©AFP
Volkswagen plant einem Zeitungsbericht zufolge ein Kronzeugen-Programm für Mitarbeiter, die in die Abgasaffäre verstrickt sind und gestehen. Mit einer solchen Regelung sollten die Ermittlungen vorangetrieben werden, berichteten "Süddeutsche Zeitung", WDR und NDR am Freitag. Für Vorstände und andere hoch dotierte Manager gelte dies aber nicht.

Vorstandschef Matthias Müller habe Anfang Oktober bei einer Betriebsversammlung versprochen, wer zur Aufklärung beitrage und die Wahrheit sage, habe “keine arbeitsrechtlichen Konsequenzen” zu befürchten. “Warum sollten die Leute auspacken und sich selbst belasten, wenn sie nichts davon haben?”, schrieb die Zeitung unter Berufung auf die Konzernspitze.

Volkswagen: “Kein Kommentar”

VW wollte sich zu dem Bericht nicht äußern. Ein Sprecher sagte lediglich, die Untersuchungen der externen und internen Ermittler liefen auf Hochtouren.

Präsidium und Aufsichtsrat treffen sich am 9. November

Am 9. November stehen bei Volkswagen in Wolfsburg die nächsten Krisentreffen zum weltweiten Abgas-Skandal auf der Tagesordnung. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur wird sich am Vormittag zunächst das sechsköpfige Präsidium zusammensetzen und über das weitere Vorgehen in der Manipulationsaffäre sprechen. Anschließend steht dann die Sitzung des kompletten Aufsichtsrates an.

Ursprünglich – noch als das Diesel-Debakel hochkochte – war für den 9. November in Berlin die außerordentliche Hauptversammlung von Volkswagen geplant. Das Präsidium hatte den Termin jedoch Anfang Oktober wieder abgesagt, weil man es “weder zeitlich noch inhaltlich für realistisch (hielt), binnen weniger Wochen zu fundierten Antworten zu kommen, die den berechtigten Erwartungen der Aktionäre entsprechen”. Bisher ist kein Nachholtermin bekannt.

Strafzahlungen in Milliardenhöhe drohen

Seit Beginn der VW-Abgaskrise im September ist das mächtige Kontrollgremium von Europas größtem Autobauer wiederholt zusammengekommen. Volkswagen hatte zugegeben, mit Hilfe einer verbotenen Software die Emissionswerte bei rund elf Millionen Fahrzeugen in Testbetrieben nach unten korrigiert zu haben. Dem Konzern drohen deshalb Strafzahlungen in Milliardenhöhe.

(APA)

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