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VW feuert 548 Mitarbeiter wegen Blaumachen

©APA/dpa/Sina Schuldt
Volkswagen greift hart durch: Im ersten Halbjahr 2025 wurden 548 Beschäftigte gekündigt, 2079 erhielten Abmahnungen. Meist ging es um unentschuldigtes Fehlen – ein Milliardenschaden zwingt den Konzern zum Handeln.

Der Wolfsburger Autokonzern hat im ersten Halbjahr 2025 weltweit 548 Mitarbeiter wegen Regelverstößen entlassen. Zusätzlich sprach VW 2079 Abmahnungen aus. Das geht aus der aktuellen Disziplinarstatistik hervor, die der Konzern intern veröffentlicht.

Unentschuldigtes Fehlen als Hauptgrund

Am häufigsten sanktionierte Volkswagen unentschuldigtes Fehlen. Allein an den sechs deutschen Standorten Wolfsburg, Braunschweig, Emden, Hannover, Salzgitter und Kassel wurden mehr als 300 Beschäftigte gekündigt – so viele wie im gesamten Vorjahr.

In einer internen Mitteilung hieß es: „Wer unentschuldigt nicht zur Arbeit kommt, verletzt seine Leistungspflicht“, erklärte Volker Fuchs, Leiter Arbeitsrecht im VW-Konzern. Mitarbeiter seien verpflichtet, den Arbeitgeber sofort über eine Verhinderung zu informieren.

Hohe Kosten durch Fehlzeiten

Nach Angaben von VW-Markenchef Thomas Schäfer verursachen Fehlzeiten jährlich Kosten von rund einer Milliarde Euro. In Zeiten sinkender Gewinne reagiert das Unternehmen daher besonders streng.

Im ersten Halbjahr 2025 verzeichnete Volkswagen einen Gewinneinbruch von 30 Prozent. Bis 2030 sollen allein in Deutschland 35.000 Stellen abgebaut werden.

Konsequenzen und Ausblick

Nach internen Informationen rechnet Volkswagen bis Jahresende mit weiteren Kündigungen im dreistelligen Bereich. Mit der Veröffentlichung der Disziplinarstatistik will der Konzern zeigen: Fehlverhalten wird nicht geduldet – eine Lehre aus der Diesel-Affäre.

(VOL.AT)

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