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Vulkanasche: EU-Ombudsmann wirft Kommission Irreführung vor

Der EU-Ombudsmann hat der Europäischen Kommission irreführende Informationen für Fluggäste während der Vulkanasche-Krise vorgeworfen.

Irreführende Informationen während der Vulkanasche Krise? Der Bürgerbeauftragte Nikoforos Diamandouros sagte am Donnerstag in Brüssel, der Europäische Verband Regionaler Fluggesellschaften (ERA) habe sich über ungenaue Informationen zu Entschädigungszahlungen für verspätetes Gepäck beschwert. Die Kommission wird aufgefordert, bis Ende Mai auf die Vorhaltungen zu reagieren und über ergriffene Maßnahmen zur künftigen Vermeidung solcher Probleme zu informieren.

Entschädigungen wegen der Vulkanasche

Laut ERA habe die Kommission “fälschlicherweise den Eindruck vermittelt”, Passagiere hätten in allen Verspätungsfällen auf Grund der Vulkanasche automatisch Anspruch auf Entschädigung. Der Ombudsmann bezeichnete es als “inakzeptabel”, wie lange die Kommission für die Korrektur ihrer Antwort gebraucht habe. Ein schnelleres Handeln wäre nötig gewesen.

Ausbrüche des isländischen Vulkans Eyjafjöll hatten ab Mitte April 2010 zu massiven Behinderungen wegen Vulkanasche im Luftverkehr geführt. Wegen mutmaßlicher Gefahren der Vulkanasche für die Triebwerke der Flugzeuge wurde fast der gesamte europäische Luftraum tagelang gesperrt. Dabei waren die Kriterien für die Flugverbote umstritten. Kritik gab es auch an mangelhafter europäischer Koordination.

Vulkanasche führte zu Umstellungen

Zu den in der Zwischenzeit getroffenen Vorkehrungen gehören vor allem neue Mechanismen zur besseren Kommunikation und Koordination. So soll den Fluggesellschaften laut EU-Kommission bei der nächsten Krise etwa ein Computerinstrument zur Verfügung stehen, anhand dessen sie die Sperrung der verschiedenen Lufträume in Echtzeit visuell verfolgen können. Auch neue Radarsysteme seien in Island installiert worden.

Weiter nicht in Sicht sind europäische verbindliche Grenzwerte für Vulkanasche. Kurzfristig werde es keine solchen Werte geben, bekräftigte die Kommission am Dienstag. Der Grund sei, dass denkbare Krisen und die Eigenschaften der Vulkanasche für einen einheitlichen Ansatz zu verschieden seien. Dennoch soll der Ansatz weiter verfolgt werden. (APA)

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