Das eigentliche Problem der ORF-Reform heißt Wolfgang Lorenz, meinte etwa der ÖVP-Abgeordnete und Raiffeisen-Generalsekretär Ferdinand Maier in der jüngsten Ausgabe des Nachrichtenmagazins profil.
Mehrere ÖVP-Mitglieder des ORF-Stiftungsrats forderten darüber hinaus eine adäquate Reaktion auf die Kritik. VP-Stiftungsrat Ernst Wustinger will Lorenz etwa nur noch eine Chance geben: Er soll Plan B vorlegen, gelingt auch der nicht, stellt sich die Frage der Verantwortung. Und sein Kollege Peter Radel, einst Kaufmännischer ORF-Direktor, macht sich inzwischen gar Sorgen um die Finanzen des Senders. Sinken die Marktanteile weiter, wird es spätestens Mitte 2008 finanziell eng.
ORF-Kenner vermuten hinter den Attacken auf Lorenz eine späte Rache am bürgerlichen Programmdirektor, weil dieser bei der vergangenen ORF-Wahl gegen die bürgerliche Ex-ORF-Chefin Monika Lindner antrat. Er werde sicher nicht zulassen, dass alles an Lorenz ausgelassen wird, meinte indes Karl Krammer, Vorsitzender des SPÖ-Freundeskreises im ORF-Stiftungsrat, zu den Attacken. Der Programmdirektor selbst erklärte im profil, dass er grundsätzlich kein Lagerfernsehen mache. Man sucht jetzt einen Beelzebub und glaubt, ihn in mir gefunden zu haben. Man soll sich nur nicht täuschen, so Lorenz. Das Problem ist, dass es zurzeit sieben Millionen Fernsehdirektoren gibt, und jeder weiß, wie es geht. Wir brauchen Nerven und Zeit. Beides haben wir.
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