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VP, Grüne gegen Flächenwidmung

Die Wiener ÖVP bleibt in ihrem Widerstand gegen die neue Flächenwidmung für das Jugendstil-Spital am Steinhof weiter hartnäckig. Auch die Grünen sind gegen die Umwidmung.

Rund 2.600 Unterschriften und 250 Einsprüche gegen die Umwidmung habe man bereits gesammelt, erklärte Gemeinderat Wolfgang Gerstl. Die Grünen wollen es sogar auf 500 Einwendungen bringen.

„Das wird der Flächenwidmungsplan mit den meisten Einsprüchen der letzten Jahre sein“, gab sich Gerstl überzeugt: „Das zeigt die Sensibilität, die bei diesem Thema gegeben ist.“ Man werde gegen die Causa so lange Einspruch erheben, bis die SPÖ den Plan so abändere, „dass nicht jeder Private den Rechtsanspruch hat, einen Monsterbau in den Steinhofgründen zu errichten“.

Den Beteuerungen von Seiten der SP-Stadtregierung, dass das von Otto Wagner geplante Ensemble in Wien-Penzing sowie die umgebende Landschaft geschützt bleibe und nur 400 Wohnungen errichtet würden, will Gerstl nicht glauben. Heute, Dienstag, will er daher seine Einspruchsschreiben in der städtischen Planungsabteilung abliefern. Voraussichtlich am 5. September soll zudem eine Bürgerversammlung im Jugendstiltheater am Steinhof stattfinden. Eine weitere Versammlung im angrenzenden Bezirk Ottakring ist laut ÖVP vom Magistrat abgelehnt worden.

Die Grünen verwiesen in einer Aussendung auf eine neu gebildete Bürgerinitiative, die nun Unterschriften für den Erhalt der wertvollen Grünflächen sowie des Jugendstil-Gesamtensembles mittels einer Petition an den Wiener Gemeinderat sammle. Der Entwurf für den neuen Flächenwidmungsplan liege noch bis Donnerstag, 20. Juli, öffentlich auf. Bis dahin wollen die Grünen auf zumindest 500 Einsprüche bringen.

Die vom Wiener Krankenanstaltenverbund (KAV) verwalteten Spitalsareale auf der Baumgartner Höhe, die seit etwa hundert Jahren der Wiener Bevölkerung für Gesundheit und Erholung zur Verfügung stehen, sollten auch in Zukunft einer öffentlichen Nutzung offen stehen, meinen die Grünen. Insbesondere die Grünareale, die Teil des Landschaftsschutzgebietes Penzing sind, sollten von jeglicher Bebauung frei bleiben.

„Die Aufregung der Wiener ÖVP ist angesichts der Sachlage völlig unangebracht“, erklärte dagegen SPÖ-Klubchef Christian Oxonitsch per Aussendung. Stadtregierung und Gemeinderat hätten längst unmissverständlich klargestellt, dass die an das Spital angrenzenden Steinhofgründe nicht verbaut würden. Alle historisch und kulturell wertvollen Gebäude und Anlagen blieben selbstverständlich erhalten. Bei der Nutzung der frei werdenden Flächen im Otto-Wagner-Spital werde der Denkmal- und Ensembleschutz streng beachtet.

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