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Vorgänger kam bis Silverstone

Christian Klien und Antonio Pizzonia - Formel-1-Neulinge im Jaguar-Team. Der eine heuer, der andere im Vorjahr. Der fünfte Ausfall im elften Saisonlauf bedeutete 2003 das Ende der Rennkarriere des talentierten Brasilianers.

Pizzonia war noch vom früheren Jaguar-Boss Niki Lauda ebenso wie Mark Webber im Herbst 2002 ins Team geholt worden. Aber er entsprach nicht den Erwartungen, die man nach ausgezeichneten Testleistungen im Williams-BMW gehabt hatte. Nach dem britischen Grand Prix 2003 wurde er von Jaguar gefeuert und durch Justin Wilson ersetzt. Pizzonia ist heute in der Formel 1 wieder Tester bei BMW-Williams, Wilson musste zwangsläufig in die amerikanische Champ-Car-Serie emigrieren.

Vergleicht man die Fakten in Pizzonias kurzer Karriere bei Jaguar mit dem aktuellen Neuling Christian Klien, wird man keine großen Unterschiede feststellen. Außer, dass der Vorarlberger weiter das Vertrauen der Jaguar-Führung und seines Partners Red Bull besitzt und daher im Team nicht gefährdet ist.

In den Qualifikationen stand es für Pizzonia wie für Klien nach elf Wochenenden 3:8 zugunsten des Teamkollegen Webber. Der Australier erreichte im Vorjahr im Schnitt Startplatz 10,27, heuer 10,0; Pizzonia kam auf 13,82, Klien auf 13,64. In den Rennen hatte der Brasilianer u. a. fünf Ausfälle, einen neunten und drei zehnte Plätze, der Hohenemser fiel nur drei Mal aus und kam auf einen neunten und einen zehnten Rang als beste Resultate. Dass sich das Jaguar-Team aber gegenüber 2003 nicht unbedingt verbessern konnte, sondern tatsächlich abbaute, zeigt der Jahresvergleich bei Webber: Der hatte bis Silverstone im Vorjahr zwölf WM-Punkte, heuer erreichte er bis dato vier. Und sein bestes F1-Resultat ist immer noch der legendäre fünfte Rang in seinem Debüt 2002 in Melbourne im Minardi.

Sponsoren sind gefordert
Ob Jaguars Mutterkonzern Ford die Formel-1-Aktivitäten durch eine Budgetanhebung fördert, bleibt abzuwarten. Auf die Frage, ob Ford aus der Formel 1 aussteigen könnte, meinte der für Motorsport verantwortliche Vizepräsident Richard Parry-Jones vieldeutig: „Um Himmels Willen nicht!” Und dass Ford Jaguar verkaufen könnte, wollte der gebürtige Waliser nicht kommentieren. In der Zwischenzeit tauchte ein neuer möglicher Interessent für Jaguar auf: Die mit Jordan in Übernahme-Verhandlungen befindliche Makhtoum-Familie aus Dubai interessiert sich offenbar auch für Jaguar, BAR und Sauber. Jaguar-Teamchef Tony Purnell gibt unumwunden zu, dass man von Sponsoren mehr Engagement erhoffe als bisher. Und dieser Wunsch richtet sich in erster Linie an Red Bull. Dem Vernehmen nach hat das Salzburger Unternehmen schon heuer finanzielle Vorleistungen für 2005 getätigt.

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