Vorerst bundesweit 11 Orientierungsklassen an den Schulen

Geschaffen wurde das Modell der Orientierungsklassen, nachdem ab Anfang 2023 durch den Familiennachzug monatelang tausende Kinder und Jugendliche vor allem aus Syrien in die hiesigen Schulen kamen, der überwiegende Teil davon in Wien. Viele hatten davor jahrelang in Flüchtlingslagern etwa in der Türkei gelebt und keine schulische Vorerfahrung. In der Bundeshauptstadt wurden deshalb im Frühling 2024 die ersten Orientierungsklassen eingerichtet, im Herbst zog Vorarlberg nach. Mit diesem Schuljahr wurde das Modell unter Bildungsminister Christoph Wiederkehr (NEOS), der davor Wiener Bildungsstadtrat war, auf alle Bundesländer ausgeweitet.
Großteil aus arabischsprachigem Raum
Dass es in der Praxis derzeit kaum Orientierungsklassen gibt, liegt am Aussetzen des Familiennachzugs. Dieser ist aktuell nur für Härtefälle möglich, für das Angebot in Frage kämen darüber hinaus noch andere Zuwandererkinder ohne schulische Vorerfahrung. Geht es nach Innenminister Gerhard Karner (ÖVP), soll der Familiennachzug auch nach Ende dieses Jahres gegen null gehen.
Gedacht sind die Orientierungsklassen für Kinder und Jugendliche, die nicht nur Förderung in Deutsch brauchen, sondern auch Probleme bei altersgerechten Grundkompetenzen haben (Erkennen von Schriftzeichen und Symbolen, Motorik, soziales Verhalten, Verstehen sozialer Regeln). Bis zu ein Semester lang sollen sie in diesen separaten Klassen Werte und Grundregeln des gesellschaftlichen Zusammenlebens in Österreich sowie grundlegende Kompetenzen lernen, die sie für den Schuleintritt brauchen. Ziel ist, dass die Schülerinnen und Schüler möglichst schnell in eine Deutschförderklasse oder Regelklasse wechseln können.
In Wien sitzen gerade insgesamt 55 Schülerinnen und Schüler in den Orientierungsklassen. Alle sind noch im Pflichtschulalter, der Großteil kommt aus dem arabischsprachigen Raum. In Vorarlberg werden 35 Kinder von der 1. bis zur 9. Schulstufe in einer Orientierungsklasse unterrichtet. Die meisten stammen aus Syrien und Afghanistan, alle haben wegen schlechter Deutschkenntnisse einen Status als außerordentliche Schüler, sind nicht alphabetisiert und haben davor noch nie eine Schule besucht.
(APA)
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