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Vorarlbergs Grüne: Kein Problem mit Wahlkampfmagazin "Eva"

Dornbirn - Die Jungen Grünen sind alles andere als glücklich mit dem Wahlkampfmagazin "Eva" der eigenen Partei. Harald Walser und Johannes Rauch von den Vorarlberger Grünen können mit der Kritik gut leben.
Die Spitzengrünen zum Eva-Magazin
Youtube sperrt Video der Grünen

Der Wahlkampf der Grünen ist bisher nicht gerade von Erfolg geprägt. Zuerst wurde ein Wahlkampf-Spot zur Gleichstellung auf Youtube gesperrt, nun kritisiert die eigene Jugendbewegung die eigenen Wahlkampfmittel. Stein des Anstosses ist das Jugendmagazin “Eva”.

Inhalte statt Stylingtipps

Mit dem Magazin sollen Erstwähler angesprochen werden – der Parteinachwuchs zeigt sich aber alles andere als überzeugt. Der Bundessprecher empfiehlt auf Twitter, dass Magazin wegzuwerfen. Auch Daniel Haim, Jugendkandidat der Vorarlberger Grünen, sieht das Magazin als “missglückter Versuch”. Er könne sich nicht vorstellen, dass man damit 16- bis 20-Jährige ansprechen würde. “Andererseits stellen wir uns unter der Aktivierung von JungwählerInnen anderes vor: Die Grünen sollen keine Stylingtipps geben, sondern mit Inhalten punkten, die Krise thematisieren, die Probleme unserer Gesellschaft benennen und mit Jungen kämpfen, um die Missstände unserer Gesellschaft zu verändern.” Auch Landessprecherin Merve Beypinar von den Vorarlberger Jungen Grünen findet die Idee eines Magazines nicht schlecht, jedoch: “Ich hätte mir statt Coolness-Check, Make-up Werbung und Nägellacktipps mehr Themen zur aktuellen Politik, einen anderen Umgang mit Sexualität und beispielsweise die Pläne der Grünen für die Jugend gewünscht.”

Walser froh über kritische Jugend

Harald Walser, Spitzenkandidat der Vorarlberger Grünen, kann mit der Kritik gut leben: “Ich bin froh, dass wir eine Jugendorganisation haben, die rebellisch ist und nicht alles übernimmt, was die Partei vorgibt.” Einige Kritikpunkte kann er durchaus nachvollziehen, jedoch solle man nicht alle Themen “tierisch ernst” nehmen. Dem gesperrten Youtube-Video kann der Nationalratsabgeordnete nichts abgewinnen: “Schwule und lesbische Menschen auf Sexualität zu reduzieren ist entwürdigend und schadet ihrem Kampf um gesellschaftliche Akzeptanz. Ich kann nur den Kopf schütteln.”

Wahl werde auf der Straße entschieden

Auch der Vorarlberger Klubobmann Johannes Rauch verteidigt das Magazin. “Es gefällt nicht allen alles. Wahlkampf ist eine Zeit der kurzen Botschaften, manchmal der nicht immer geglückten Botschaften”, gibt Rauch zu. Das Magazin hat für ihn jedoch keine große Bedeutung. “Die Wahlen entscheiden sich auf der Straße, wo man mit den Leuten ins Gespräch kommt und hört, was sie bewegt”, nicht durch Plakate oder Magazin, so die Überzeugung Rauchs.

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