Vorarlbergs Ärztekammer und Regierung gegen Kassenärzte-Pauschale

Der Reformschritt könnte zu einem Rückschritt in der niedergelassenen Versorgung Vorarlbergs führen, so Walla und Rüscher am Freitag. Eine Nivellierung der bestehenden Honorare nach unten könnte zu einer Abwanderung ins Wahlarztsystem führen.
Überlastung der Spitalsambulanzen befürchtet
Derzeit bestehen in den Bundesländern unterschiedliche Honorarsysteme und Leistungskataloge für Kassenärzte und -ärztinnen. "Werden die Honorare pauschaliert, besteht die Gefahr, dass beispielsweise aufwändige Untersuchungen, die bisher extra abgegolten werden, nicht mehr in den Ordinationen durchgeführt werden und die Patientinnen und Patienten stattdessen in die ohnedies überfüllten Spitalambulanzen überwiesen werden", so Rüscher. Eine Vereinheitlichung würde so dem Leistungsprinzip zuwiderlaufen, Patienten müssten noch mehr Wege in Kauf nehmen.
Walla sieht Gefahr von Kündigungen
Eine Pauschalierung würde weiters wohl kaum auf die unterschiedlichen Lebenshaltungskosten in den Bundesländern Rücksicht nehmen, so Walla. Eine Nivellierung nach unten könnte dazu führen, dass Vorarlbergs Kassenmediziner deutlich weniger verdienen. Dann würden weitere Ärzte ihren Kassenvertrag kündigen und das Kassensystem folglich ausgedünnt. Die 300 Mio. Euro, die die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) vom Bund für den Ausbau des niedergelassenen Bereichs erhält, sieht man in Vorarlberg in einer Attraktivierung der Kassenstellen besser eingesetzt. So brauche es Entbürokratisierung, mehr Familienfreundlichkeit, leistungsgerechte Entlohnung und eine sinnvolle Patientenlenkung.
(APA)
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