AA

Vorarlberger Wissenschaftspreis 2015 für Chemiker Thomas Bechtold

Univ. Prof. Dr. Thomas Bechtold erhielt den Vorarlberger Wissenschaftspreis 2015.
Univ. Prof. Dr. Thomas Bechtold erhielt den Vorarlberger Wissenschaftspreis 2015. ©Screenshot YouTube
Bregenz - Landesrätin Bernadette Mennel überreichte am Montag, 9. November 2015, im Landhaus die diesjährigen Wissenschaftspreise des Landes Vorarlberg. Der mit 10.000 Euro dotierte Hauptpreis geht heuer an den Chemiker Thomas Bechtold. Der Würdigungspreis in Höhe von 7.000 Euro wurde geteilt und dem Psychologen Guido Kempter sowie dem Genetiker Axel Mündlein zuerkannt. Mit Spezialpreisen (je 3.000 Euro) wurden der Biochemiker Michael Graf und der Physiker Valentin Knünz ausgezeichnet.

Schon seit 15 Jahren vergibt das Land Vorarlberg jährlich einen Wissenschaftspreis, um die wissenschaftliche Arbeit von herausragenden Persönlichkeiten auszuzeichnen. “Dieser Preis hat sich als höchste Anerkennung des Landes im Bereich der Wissenschaften sehr gut etabliert. In den vergangenen Jahren wurden engagierte Vorarlbergerinnen und Vorarlberger ausgezeichnet, die wissenschaftliche Höchstleistungen in den verschiedensten Gebieten erzielt haben. Die Preisträger dieses Jahres gesellen sich würdig in diese Reihe.”

Hauptpreisträger

Univ.-Prof. Thomas Bechtold wurde 1956 in Dornbirn geboren und studierte von 1974 bis 1981 an der Universität Innsbruck Chemie. Von 1982 bis 1992 war er Lehrer an der Höheren Bundeslehr- und Versuchsanstalt für Textilindustrie Dornbirn und gleichzeitig freier Mitarbeiter am Institut für Textilchemie und Textilphysik der Universität Innsbruck. Nach seiner Habilitation im Jahr 1993 wurde er wissenschaftlicher Mitarbeiter, seit 1997 ist er Leiter des Instituts für Textilchemie und Textilphysik. Im Jahr 2010 wurde Thomas Bechtold Universitätsprofessor für Angewandte Chemie und Textilchemie. Bechtold ist ein führender Experte auf den Gebieten der elektrochemischen Prozesse, der Faserforschung, der Polymer-Chemie, der textilen Physiologie und Textilbekleidung. Seit 1984 hat er über 260 wissenschaftliche Publikationen veröffentlicht und über 20 Patente angemeldet. Für seine Arbeiten hat er bereits zahlreiche Preise und Auszeichnungen erhalten, er ist außerdem Gutachter zahlreicher Verlage, Zeitschriften und Forschungsfördereinrichtungen.

Würdigungspreis

Guido Kempter wurde 1965 in Dornbirn geboren. Nach der Matura an der Höheren Technischen Bundeslehr- und Versuchsanstalt in Dornbirn studierte er von 1985 bis 1990 Psychologie und Biologie an der Universität Innsbruck. Er habilitierte 1999 an der Universität Duisburg. Seit 2000 ist er Hochschullehrer für Psychologie an der Fachhochschule Vorarlberg.

Mit seinen Forschungen leistete Kempter einen bedeutenden Beitrag zur Weiterentwicklung der Fachhochschule Vorarlberg im Bereich der Forschung und ihrer Einbindung in regionale und internationale Strukturen, u.a. mit dem Aufbau und die erfolgreiche Leitung des Forschungszentrums “Nutzerzentrierte Technologien”. Seine derzeitigen Forschungsschwerpunkte “Mensch-Technik Interaktion” und “Umgebungsunterstütztes Leben” behandeln gesellschaftlich relevante Themen und nehmen in ihrer inhaltlichen Ausrichtung Bedacht auf die Bedürfnisse Vorarlberger Unternehmen und Sozialorganisationen.

Axel Mündlein  wurde 1969 in Bregenz geboren und studierte nach seiner Matura Biologie und Genetik an der Universität Wien. 2003 promovierte er im Fach Genetik an der Fakultät für Naturwissenschaften und Mathematik der Universität Wien. Seit 2005 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Vorarlberger Institut für vaskuläre Medizin (VIVIT), wo er das molekularbiologische Labor aufgebaut hat und leitet. Seine Forschungsschwerpunkte liegen auf der Genetik kardiometabolischer Erkrankungen und Krebs. Die Forschungsergebnisse wurden in wissenschaftlichen Zeitschriften veröffentlicht und häufig in anderen Fachpublikationen zitiert.

Spezialpreis

Der Dornbirner Michael Graf, Jahrgang 1983, studierte Lebensmittel- und Biotechnologie an der Universität für Bodenkultur in Wien. 2015 schloss er dort das Doktoratsstudium der Biochemie und Computergestützten Biophysikalischen Chemie ab. In seiner Dissertation untersuchte er das aktive Zentrum von Pyranose Dehydrogenase (PDH), ein Enzym, das für den Abbau von Lignocellulose und damit für den gesamten Bereich der nachhaltigen Nutzung von nachwachsenden Rohstoffen von Interesse ist. Aufbauend auf seinen Forschungsergebnissen wird die zukünftige Verwendung von PDH in verschiedenen bioelektrochemischen Bereichen realisierbar.

Der Bregenzer Valentin Knünz, Jahrgang 1985, studierte Technische Physik an der Technischen Universität Wien. Das Doktoratsstudium schloss er 2015 an der TU Wien ab. In seiner Dissertation widmete er sich der Messung der Quarkonium-Polarisation zum Studium der Quantenchromodynamik am Teilchenbeschleuniger LHC des CERN in Genf. In seinen Forschungen hat Knünz die ersten Polarisationsmessungen, die langwierig und schwierig sind, am LHC etabliert und innovative Techniken für die Polarisationsmessung entwickelt. Damit hat er eine Lösung des sogenannten “quarkonium polarization puzzle”  aufgezeigt.

(VLK)

home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Vorarlberg
  • Vorarlberger Wissenschaftspreis 2015 für Chemiker Thomas Bechtold