AA

Vorarlberger ÖVP und Grüne wählen 2025 neue Parteispitzen

Wahltag für Wallner & Co: Vorarlberger Parteien bestimmen ihre Zukunft
Wahltag für Wallner & Co: Vorarlberger Parteien bestimmen ihre Zukunft ©APA
Am Samstag bestimmen Vorarlbergs ÖVP und Grüne ihre künftige Führung. Bei beiden Parteien gelten die bisherigen Spitzen als gesetzt – trotz Rückschlägen bei der Landtagswahl 2024.

Der Samstag ist in Vorarlberg ein politischer Großkampftag: Sowohl die ÖVP als auch die Grünen wählen ihre Parteispitzen neu. Landeshauptmann Markus Wallner ist beim Landesparteitag in Dornbirn einziger Kandidat als ÖVP-Landesparteiobmann, ebenfalls bestätigt werden dürften bei der Landesversammlung in Feldkirch die Grünen-Landessprecher Daniel Zadra und Eva Hammerer. Beide Parteien hatten bei der Landtagswahl 2024 als damalige Regierungsparteien ein Minus eingefahren.

In beiden Fällen handelt es sich um regulär anstehende Parteitage. Die ÖVP erwartet im Kulturhaus Dornbirn zum 43. ordentlichen Landesparteitag rund 400 Personen, darunter 250 bis 300 Delegierte, zu Gast sind zudem Bundeskanzler Christian Stocker und EU-Kommissar Magnus Brunner. Neben Wallner stehen unter anderem die sechs Landesparteiobmann-Stellvertreter – Julian Bitsche (neu, JVP), Veronika Marte (neu, ÖAAB), Josef Moosbrugger (Bauernbund), Martina Rüscher (Wir Frauen), Andrea Schwarzmann (neu, Seniorenbund) und Marco Tittler (neu, Wirtschaftsbund) – zur Wahl an. Angekündigt ist davor eine "Vorarlberg-Rede" Wallners.

Landeshauptmann Markus Wallner ©VOL.AT/Rhomberg

98,87 Prozent Zustimmung für Wallner 2021

Beim coronabedingt um ein Jahr verspätet und virtuell abgehaltenen Parteitag 2021 hatte Wallner 98,87 Prozent Zustimmung erhalten und damit gegenüber 2015 (97,93 Prozent) leicht zugelegt. Bei der ersten Wahl an die Parteispitze 2012 war er mit einem Zuspruch von 99,37 Prozent gestartet. Seit 2021 hat die Vorarlberger ÖVP einige Auf und Abs erlebt, etwa die Wirtschaftsbund-Inseraten-Affäre, Wallners krankheitsbedingte Auszeit, teils herbe Verluste bei den Gemeindewahlen 2025 und ein historisch niedriges Wahlergebnis von nur mehr 38,3 Prozent bei der Landtagswahl im Herbst 2024. Für Platz eins und freie Wahl des Regierungspartners reichte es dennoch, Wallner gilt innerparteilich als unangefochten.

Grüne tagen unter dem Motto "Frisches Grün"

"Frisches Grün" ist das Motto der Landesversammlung im Alten Hallenbad in Feldkirch, wo sich ebenfalls ab 10:00 Uhr zwischen 110 und 150 Vorarlberger Grüne treffen. Klubobmann Daniel Zadra und die stellvertretende Klubobfrau Eva Hammerer dürfen dabei wohl mit ihrer Wiederwahl rechnen.

Eva Hammerer und Daniel Zadra. ©VOL.AT/Paulitsch

Gegenkandidaten gibt es nicht, die entsprechende Bewerbungsfrist ist am Samstag abgelaufen. Zadra und Hammerer führen die damals mitregierende Partei seit Juni 2021 gemeinsam und erhielten bei ihrem ersten Antreten einen Zuspruch von 98,71 Prozent. Daneben werden auch unter anderem die Mitglieder des Landesvorstands neu gewählt, ebenso die Delegierten zum Bundeskongress.

Nach ihrer ersten Wahl verkündeten Zadra und Hammerer hohe Ziele, man wollte den Stimmenanteil von 18,9 Prozent bei der Landtagswahl 2024 auf 24 Prozent ausbauen. Mit dem Wechsel von Johannes Rauch in die Bundesregierung wurde Zadra, seit 2019 Klubobmann, sein Nachfolger in der Landesregierung; Hammerer übernahm die Klubleitung. Im Wahlkampf vor der Landtagswahl schraubten sie das Ziel dann auf 30.000 Stimmen herab, in etwa ein Halten des Status quo. Nach Wunsch lief es dann nicht: Die Grünen verloren auf rund 23.000 Stimmen und 12,43 Prozent, ein Minus von 6,46 Prozentpunkten. Man büßte drei der sieben Mandate ein, zudem war die Regierungsbeteiligung Geschichte. Seither werben Zadra, nun wieder Klubobmann, und Hammerer als seine Stellvertreterin in der Opposition für grüne Themen.

(APA)

  • VOL.AT
  • Politik
  • Vorarlberger ÖVP und Grüne wählen 2025 neue Parteispitzen