Vorarlberger Kulturwissenschafter Bernhard Purin gestorben

Das gab die Stadt München am Dienstag bekannt. Purin sei weltweit als Experte für Judaica geschätzt worden und habe zudem die internationale Vernetzung der jüdischen Museen untereinander stark geprägt.
Mit der Kamera durchs ehemalige Jüdische Viertel
Purin wurde 1963 in Bregenz geboren. "Schon als Schüler durchstreifte er mit der Kamera das damals desolate ehemalige Jüdische Viertel der unweit gelegenen Stadt Hohenems", hieß es in einem Nachruf. Nach einem Studium der Empirischen Kulturwissenschaften und der Neuen Geschichte in Tübingen arbeitete er 1990 und 1991 als Projektleiter am Aufbau des Jüdischen Museums Hohenems und veröffentlichte sein erstes Buch über die Geschichte der Hohenemser Nachbargemeinde Sulz. 1992-95 war er Kurator am neu gegründeten Jüdischen Museum Wien und initiierte das "Wiener Jahrbuch für jüdische Geschichte, Kultur & Museumswesen".
Seit 2002 Direktor des Jüdischen Museums München
1995 wurde er Leiter des Jüdischen Museums Franken in Fürth, 2002 Gründungsdirektor des Jüdischen Museums München, das er 2007 eröffnen konnte und dessen Leitung er bis zuletzt innehatte. "München hat mit ihm einen wichtigen Repräsentanten für die jüdische Kultur verloren", sagte Beatrix Burkhardt, kulturpolitische Sprecherin der Fraktion von CSU und Freien Wählern im Münchner Stadtrat. Mit vielen Ausstellungen habe er die Geschichte der Münchner Juden erzählt und für alle Generationen nachvollziehbar und erlebbar gemacht, ohne belehrend zu sein. "Er war kein lauter Mensch, aber gerade in seiner leisen und besonnenen Art umso deutlicher zu hören in seinem Bemühen, jüdische Geschichte deutlich zu machen."
(APA/dpa)
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