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Vorarlberger Industrie fürchtet Trendumkehr bei der Konjunktur

Die Vorarlberger Industrie blickt skeptisch in die Zukunft.
Die Vorarlberger Industrie blickt skeptisch in die Zukunft. ©VOL.AT
Die Industriellenvereinigung (IV) Vorarlberg und die Sparte Industrie der WKV warnen nach der Auswertung der aktuellen Konjunkturumfrage vor einer Trendwende bei der Industriekonjunktur. Zwar befinde man sich weiterhin auf einem guten Niveau, bezüglich der Entwicklung in den nächsten sechs Monaten herrscht aber Skepsis.

So bewerteten im Saldo zwar 57 Prozent der befragten Unternehmen die aktuelle Geschäftslage im 3. Quartal mit “gut”, drei Monate früher lag dieser Wert allerdings noch bei 65 Prozent. Auch der Geschäftsklimaindex, der auch die Erwartungen für das nächste halbe Jahr beinhaltet, zeigt nach unten und sinkt von 34,90 auf 28,50. Allerdings zeigt ein Blick auf die vorangegangenen Jahre, dass die Unternehmen offenbar fast immer skeptisch in das nächste Jahr blicken.

“Hausaufgaben machen”

IV-Vorarlberg Geschäftsführer Mathias Burtscher warnt, die drohende Trendumkehr nicht auf die leicht Schulter zu nehmen: “Wichtiger denn je sind nun weitere Reformmaßnahmen, weitere Entlastungen für Mitarbeiter und Unternehmen und ein unmissverständlicher Belastungsstopp für Unternehmen auf allen Ebenen.”

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Zwar sieht es auch Burtscher positiv, dass sich die die derzeitige Geschäftslage mit einem Saldo von 57 Prozent zwischen gut und schlecht auf einem guten Niveau bewege, trotzdem gebe die prognostizierte Geschäftslage in sechs Monaten Anlass zum Nachdenken. “Das soll allen eine Warnung sein, die längst überfälligen Hausaufgaben endlich anzugehen, denn das Herumwurschteln, insbesondere bei Bildung, Pensionen und Verwaltung im Bund, muss endlich beendet werden.” Am besten trete die Regierung den Beweis dafür am 17. November bei der Präsentation der Bildungsreform an, gibt der IV-Geschäftsführer der Regierung einen Rat mit.

Preise dämpfen die Stimmung

Insgesamt haben sich 46 Vorarlberger Unternehmen mit über 21.000 Beschäftigten an der aktuellen Konjunkturumfrage im dritten Quartal beteiligt. Ausschlaggebend für die Stimmungsdämpfung ist für Burtscher, dass 28 Prozent der Unternehmen mit sinken Preisen in den kommenden drei Monaten rechnen, 59 Prozent gehen von gleichbleibenden Preisen aus.

Dadurch könnten Firmen die entstehenden Kosten “nicht zufriedenstellend” weitergeben. Die beim Arbeitsmarktgipfel beschlossene Entlastung für Unternehmen bei den Lohnnebenkosten habe daher für die Industrie oberste Priorität.

Positiv sieht Burtscher dagegen die Lage bei den Auslandsaufträgen, wo der positive Saldo von 57 Prozent eindrucksvoll beweise, dass Vorarlberg hier im Österreichvergleich am besten dastehe und wie sehr die heimische Industrie vom Export profitiere. (red)

Download: Geschäftsklima Q3 2015 – Auswertung im Detail (.pdf, 46 KB)

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