von Andreas Scalet/VN
Stefan Bruckbauer, Chefökonom der Bank Austria, hadert. Natürlich hat er positive Zahlen im Gepäck bei seinem Gespräch in der VN-Redaktion. Österreich befindet sich im wirtschaftlichen Höhenflug, Vorarlberg noch etwas mehr.
Und doch will keine rechte Hochstimmung aufkommen. Ausgenommen in der Wirtschaft selbst. Der Ökonom analysiert und kommt zum Schluss: „Die Maßnahmen, die zum Wirtschaftsboom führten, wurden von der letzten Regierung eingeleitet. Aber da ist niemand mehr da, der darauf hinweist. Und die neue Regierung will nicht unbedingt Erfolge der Vorgänger loben.“
Auf Basis der Steuerreform der letzten rot-schwarzen Regierung habe sich die Wirtschaft erstaunlich entwickelt und sei deutlich über der Deutschlands und der EU-Länder unterwegs. „Der extreme Investitionsboom der österreichischen Wirtschaft ist ungebrochen“, so Bruckbauer, der für 2018 mit einem Anhalten der Hochkonjunktur rechnet, wenn auch mit weniger Schwung. „Seit Jahresbeginn hat die Dynamik merklich nachgelassen“, stellt er dazu fest, „die Stimmungsindikatoren weisen weiterhin auf ein solides Wachstum zur Jahresmitte 2018 hin.“
In Vorarlberg ein bisschen mehr als in Österreich gesamt. „Im derzeitigen globalen Umfeld rechnen wir heuer für Vorarlberg mit einem Wirtschaftswachstum von real drei Prozent.“ Die Prognose für Österreich liegt bei 2,8 Prozent. Trotz steigender globaler Risiken rechnet der renommierte Wirtschaftsforscher damit, dass die Exportbetriebe auch heuer maßgeblich zum Wachstum beitragen. „Vorarlberger Unternehmen werden heuer Waren im Wert von deutlich über 10,5 Milliarden Euro exportieren.“ Und auch für den Tourismus prognostiziert er eine gute Basis für weitere Erfolge, nachdem die Übernachtungen in der Wintersaison um vier Prozent auf 5,1 Millionen gestiegen sind. Die Arbeitslosenquote sinke in Vorarlberg heuer auf 5,5 Prozent nach 5,8 Prozent im Vorjahr und ist damit erstmals wieder auf dem Niveau des Jahres 2008. Viel weiter werde die Arbeitslosenzahl aber nicht sinken, stellt er im Gespräch fest, das sei aber ein strukturelles Problem der Arbeitsmarktpolitik und nicht ein konjunkturelles Thema.
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