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Vorarlberger Betriebe stellen CoV-Schutzvisiere her

Die Schutzvisiere könnten vielseitig eingesetzt werden.
Die Schutzvisiere könnten vielseitig eingesetzt werden. ©Pfanner Schutzbekleidung
Das Unternehmen Pfanner Schutzbekleidung und der Automobilzulieferer Carcoustics Austria kooperieren bei der Herstellung von Schutzartikeln zur Bekämpfung der COVID-19-Pandemie.

Konkret geht es um die Produktion und Montage eines aus PET-Folie hergestellten transparenten und stufenlos herunterklappbaren Visiers, das auf Schildkappen und ähnlichen Kopfbedeckungen einfach mittels Druckknöpfen montiert werden kann.

Carcoustics-Mitarbeiter arbeiten für Pfanner

Wie Firmeninhaber Anton Pfanner und Carcoustics-Austria-Geschäftsführer Horst Lederer im wpa-Gespräch erklärten, habe man die Vorbereitungen für die Produktion des "NanoShield® 4x4" in den vergangenen Tagen mit mehreren Probeläufen abgeschlossen. Zu diesem Zweck hat Pfanner in den Produktionshallen von Carcoustics in Klaus eine eigene Fertigungsstraße errichtet. Dort arbeiten jetzt rund 50 Mitarbeiter von Carcoustics im Dreischicht-Betrieb an der Herstellung und Montage des gebogenen Visiers. Zu diesem Zweck wurden auch zehn Vernietungsautomaten aufgestellt, um die Herstellung zu beschleunigen. Die Produktionskapazitäten werden derzeit mit mehr als 35.000 Stück pro Woche angegeben und könnten bis auf 70.000 Visiere gesteigert werden.

"Wir arbeiten schon seit Jahren zusammen, etwa bei der Herstellung von Bestandteilen für den Gehörschutz des Protos. Aus diesem Grund hat die Aufgleisung des "NanoShield® 4x4" sehr rasch und unkompliziert geklappt", so Pfanner und Lederer. Insgesamt seien seit der ersten Idee bis zum Produktionsbeginn rund drei Wochen vergangen. Das Visier samt den aufzunietenden Halterungen wurde auch zum Patent angemeldet. Ab kommendem Montag beginne man mit den ersten Auslieferungen.

1,5 Millionen Euro investiert

Insgesamt habe Pfanner bislang rund 1,5 Millionen Euro in die Entwicklung und Vorbereitung der Produktion investiert. Dazu gehörte auch die Anschaffung von 30 Tonnen PET-Material, das derzeit in Europa Mangelware sei, so Pfanner. Da komme man nur zum Zug, wenn man entsprechend große Mengen ordere. Innerhalb kurzer Zeit sei es auch gelungen, mit dem Verpackungsunternehmen pratopac in Klaus einen passenden Köcher für Aufbewahrung und Versand zu entwickeln. Die Logistik wird bei Pfanner abgewickelt. Seit Jahresbeginn hat das Unternehmen den Mitarbeiterstand von 50 auf 60 Beschäftigte erhöht.

Für Carcoustics-Geschäftsführer Horst Lederer ist das neue Schutzvisier ein Beispiel dafür, wie sich auch für einen klassischen Automobilzulieferer neue Geschäftschancen ergeben können. "Wir agieren hier nicht nur als verlängerte Werkbank, sondern haben einzelne Bauteile auch selbst entwickelt und produziert." Dabei könne Carcoustics unterschiedlichstes Know-how zum Einsatz bringen. Und mit den guten Kontakten zu den langjährigen internationalen Automotive-Kunden könne man das neue Visier bestenfalls auch dort an den Mann bringen.

Für alle Branchen und Berufe mit nahem Kundenkontakt

Das "NanoShield® 4x4" dürfte vor allem bei all jenen Branchen zum Einsatz kommen, die vergleichsweise nahen Kundenkontakt habe. Dazu gehören etwa Gastronomiebetriebe, Friseure, Masseure, Krankenhäuser, Gesundheits- und Sozialeinrichtungen, Arztpraxen oder Rettungsorganisationen. Das aufklippbare Visier gibt es entweder als fertiges Produkt inklusive Schildkappe von Pfanner. Oder aber Unternehmen bzw. Kunden stellen eigene Schildkappen bei, an denen die Druckknöpfe samt abnehmbarem Visier auch nachträglich montiert werden können. Der Vorteil gegenüber Mund-Nasen-Masken: "Man kann leichter atmen und das Gesicht bleibt sichtbar. Zudem ist man besser geschützt, weil die Maske unter das Kinn reicht und auch den Augenbereich abdeckt", so Pfanner.

(Red.)

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