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Vorarlberger Bautage

2011 feiern die Vorarlberger Bautage ihr 40-jähriges Jubiläum. Zahlreiche namhafte Vertreter der österreichischen Bauwirtschaft versammeln sich vom 12. bis zum 15. Jänner in Stuben am Arlberg, um über die aktuelle Situation und über Zukunftsperspektiven der Baubranche zu diskutieren.

Wie erwartet war 2010 ein schwieriges Jahr für die gesamte Branche. Vorarlbergs Bauwirtschaft musste etwa ein Minus von rund zehn Prozent hinnehmen. Franz Drexel, Innungsmeister der Vorarlberger Bauinnung, erwartet aber auch 2011 keine wesentlichen Verbesserungen: „Während sich der Wohnbau und der industrielle sowie gewerbliche Bereich langsam erholen, rechnen wir im öffentlichen Hoch- und Tiefbau mit weiteren Rückgängen.“

Laut Landesstatthalter und Hochbaureferent Markus Wallner, der bei der Eröffnung der 40. Vorarlberger Bautage im Hubertushof in Stuben am Arlberg teilnimmt, investiere das Land Vorarlberg heuer 49 Mio. Euro in Hochbauprojekte. „Trotz angespannter öffentlicher Haushalte sind wir bemüht, das Hochbaubudget mittelfristig, das heißt in den kommenden vier bis fünf Jahren, im Bereich von rund 50 Mio. Euro jährlich zu halten“, so Wallner. Davon profitiere die heimische Bauwirtschaft, nicht zuletzt weil dadurch Arbeitsplätze gesichert werden. Alexander Stroppa, Verantwortlicher für den öffentlichen Hoch- und Tiefbau in Vorarlberg, dazu: „Es stimmt, dass Landeskrankenanstalten, Schulen und andere öffentliche Bauten modernisiert bzw. ausgebaut werden. Diese Projekte können aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass neue Bauvorhaben im öffentlichen Bereich fehlen. Die Konjunkturpakete werden leider nicht in dem angekündigten Ausmaß umgesetzt.“


Auftragsbestände stark rückläufig

Nicht nur in Vorarlberg ist das Auftragsvolumen rückläufig: Laut Statistik Austria wiesen die österreichischen Bauunternehmen (ohne Baunebengewerbe) Ende September 2010 Auftragsbestände im Ausmaß von insgesamt 6,3 Mrd. Euro auf. Das entspricht einem Rückgang von acht Prozent gegenüber der Vorjahresperiode. Während sich das Volumen in Tirol und Kärnten erhöhte, wiesen alle anderen Bundesländer Rückgänge auf, darunter Vorarlberg mit minus 12,5 Prozent. Im Hochbau erhöhten sich die Auftragsbestände lediglich um 0,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Hingegen verringerte sich das Auftragspolster im Tiefbau um 15,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der rückläufige Trend betraf insbesondere die Teilsparten „Brücken- und Hochstraßenbau“ (minus 75,7 Prozent), „Rohrleitungs-, Brunnen- und Kläranlagenbau“ (minus 38,2 Prozent) und „Sonstiger Tiefbau“ (minus 22,9 Prozent). Zuwächse gab es beim „Bau von Bahnverkehrsstrecken“ (plus 233,1 Prozent) und „Wasserbau“ (plus 22,8 Prozent).


Branche rechnet mit weiteren Rückgängen – Gefahr für Arbeitsplätze

Bei der jährlich im Herbst durchgeführten Blitzumfrage unter Vorarlbergs Bauunternehmen wurde klar, dass sich die heimischen Betriebe 2011 nur im Wohnbau und im industriellen sowie gewerblichen Bereich eine Erholung erwarten. Im öffentlichen Tiefbau wird jedoch mit einem weiteren Rückgang von über zehn Prozent gerechnet, im öffentlichen Hochbau gar mit einem Minus von über zwölf Prozent. Dies ist vor allem in Bezug auf die Arbeitsplätze ein Problem. Im Vergleich zum Dezember 2009 ist die Zahl der Arbeitslosen im Vorarlberger Bauwesen zwar um 11,2 Prozent zurückgegangen. Allerdings mussten die Betriebe 2009 aufgrund der Wirtschaftskrise ihre Kapazitäten reduzieren, räumt Innungsmeister Franz Drexel ein: „Der Beschäftigungsstand war im Dezember 2009 somit auf einem deutlichen niedrigeren Niveau als in den Jahren zuvor.“

 

 

Factbox: 40. Vorarlberger Bautage

in Stuben am Arlberg (Hotel „Hubertushof“) vom 12. bis 15. Jänner 2011

-       Donnerstag, 13. Jänner (8.45 – 12.00 Uhr): „Die Finanzwirtschaft nach der Wirtschaftskrise“ Referent: Wilfried Hopfner, Vorstandsvorsitzender der Raiffeisenlandesbank

-       Freitag, 14. Jänner (9.00 – 12.00 Uhr): Diskussion „Die aktuelle Situation sowie Zukunftsperspektiven der heimischen Bauwirtschaft“. Es diskutieren:

  • Landeshauptmann Herbert Sausgruber
  • KR BM Ing. Hans-Werner Frömmel, Bundesinnungsmeister der Geschäftsstelle Bau der Wirtschaftskammer Österreich
  • Vertreter der Vorarlberger Bauinnung
  • Zahlreiche Bauunternehmer aus ganz Österreich
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