“Für die positive Entwicklung unserer Heimat hast Du ein gutes Fundament gelegt”, bedankte sich Regierungschef Markus Wallner (ÖVP) in einem offenen Brief in den “Vorarlberger Nachrichten”.
Herbert Keßler wurde am 2. Februar 1925 in Gais/Bludesch als Sohn des späteren Rankweiler Gemeindearztes geboren, besuchte das legendäre Jesuitengymnasium “Stella Matutina” in Feldkirch, wurde 1943 zu den Gebirgsjägern eingezogen, studierte nach dem Krieg in Innsbruck Jus und begann nach der Promotion 1949 seine berufliche Laufbahn in der Finanz- und Sozialabteilung der Vorarlberger Landesregierung. 1954 kam er in den Landtag, 1957 wurde er Bürgermeister von Rankweil (Bezirk Feldkirch). Als Nachfolger von Ulrich Ilg wurde Keßler im Herbst 1964 mit 39 Jahren zum Landeshauptmann gewählt. Ein “Paukenschlag” zu Beginn der Amtszeit Keßler war die berühmte politische Schiffstaufe in Fußach im November 1964.
Zahlreiche Meilenstein-Projekte
Während der Amtszeit Keßlers hat sich Vorarlberg dynamisch entwickelt. Die Bevölkerung nahm von rund 240.000 auf 320.000 zu, die Zahl der Beschäftigten verdoppelte sich nahezu von 61.000 auf 117.000. Das Landesbudget versiebzehnfachte sich zwischen 1965 und 1987 von 420 Millionen auf 7,2 Milliarden Schilling (von 30,5 Mio. Euro auf 523,2 Mio. Euro). 1961 besaß jeder elfte, 1986 jeder dritte Vorarlberger ein Auto.
Kultur- und bildungspolitische Meilensteine der Ära Keßler waren etwa das Festspielhaus Bregenz, das Bildungszentrum Schloss Hofen in Lochau, die Landesbibliothek in Bregenz oder das Landeskonservatorium in Feldkirch. Das Landhaus in Bregenz sowie das Landeskrankenhaus in Feldkirch wurden neu gebaut, die Rheintalautobahn und der Arlbergtunnel verbesserten die Verkehrsstruktur. Keßler ist auch einer der Väter der Arbeitsgemeinschaft Alpenländer (ARGE ALP).
Effekthascherei zuwider
Der Jubilar selbst sagte zu den “VN”, dass ihm Effekthascherei – um kurzfristig im Mittelpunkt zu stehen – in seiner Zeit als Politiker zuwider gewesen sei. Er fühle sich gesundheitlich gut und interessiere sich neben dem Tagesgeschehen auch für politische Lektüre oder Biografien von Politikern.
Die Amtszeit Keßlers endete 1987, seine Nachfolger als Vorarlberger Landeshauptleute waren Martin Purtscher (bis 1997) und Herbert Sausgruber (1997-2011). Markus Wallner übernahm im Dezember 2011.
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