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"Vorarlberg wird davon profitieren"

EU-Kommissar Johannes Hahn.
EU-Kommissar Johannes Hahn. ©VMH
Schwarzach - EU-Kommissar Johannes Hahn fordert hinsichtlich der Fördergelder mehr Transparenz.

Herr Hahn, Sie haben gerade die Förderpolitik für die Regionen in der Periode von 2014 bis 2020 vorgestellt. Wie kann Vorarlberg als „entwickelte Region“ profitieren?

Hahn: Indem sie genau dort weitermacht, wo sie jetzt tätig ist. Vorarlberg wie auch die restlichen Bundesländer Österreichs nutzen die Fördermöglichkeiten hervorragend aus. Auch in eine Richtung, die wir nur befürworten können. Es liegt ein klarer Schwerpunkt in Klein- und Mittelbetrieben und in Innovation, wobei die Innovation nicht nur im technischen Bereich sein muss. Was die erneuerbare Energie betrifft, ist Österreich sowieso federführend.

Was ergeben sich für Änderungen für Vorarlberg durch das neugeschnürte Paket?

Hahn: Durch die Lage am Bodensee und als Bestandteil des Dreiländerecks wird Vorarlberg von den gesteigerten Mitteln für grenzüberschreitende Zusammenarbeiten profitieren. Wir wollen eine Steigerung von 30 Prozent in diesem Bereich und hoffen, dass es bestätigt wird. Es würde sich dann um ein Budget für territoriale Zusammenarbeit von 12 Milliarden Euro in der ganzen EU handeln.

Herr Hahn, viele Leute fragen sich immer wieder, wohin die Gelder der EU fließen. Was können Sie diesen Leuten sagen?

Hahn: Diese Fragen tauchen vor allem in Ländern auf, in denen verhältnismäßig wenig Fördergelder fließen. Beispielsweise in Deutschland und in Österreich. Dort haben wir festgestellt, dass eine etwas unterentwickelte Tradition herrscht, was das kenntlich machen der Fördergelder betrifft.

Es fehlt also an Transparenz?

Hahn: Genau so ist es.

Ein Phänomen, das sich nicht über die ganze EU erstreckt?

Hahn: Nein. In Ländern wie beispielsweise Polen oder Spanien ist man sogar stolz, wenn europäisches Geld in ein Projekt involviert ist und schildert das auch ganz klar aus.

Können Sie da nicht gezielt entgegenwirken?

Hahn: Ich bin der Meinung, es muss kenntlich gemacht werden, wo Gelder der EU fließen. Aber ich werde mich sicher nicht darauf versteifen, die Regeln zu verschärfen, weil ich das als kindisch empfände. Ich kann nur an alle Beteiligten appellieren, dass Sie es so kenntlich machen, dass man keine Such-Ralley veranstalten muss, um die Fördergelder zu finden. (VN-toh)

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