Vorarlberg-Wahl: Überraschungen in einigen Gemeinden

So kam das Kleinwalsertal, lange Jahre in blauer Hand und zwischenzeitlich VP-geführt, zurück in freiheitliche Hand. Joachim Fritz, stellvertretender FPÖ-Landeschef, wird dort künftig im Bürgermeistersessel sitzen. Er erreichte in der Direktwahl 50,33 Prozent. Nenzing (Bez. Bludenz) färbt sich hingegen von Blau auf Schwarz. Sehr knapp war der Ausgang in Schruns im Montafon.
Die Kleinwalsertaler FPÖ kam auf 31,50 Prozent, musste sich in der Gemeindevertretungswahl allerdings der "Initiative Pro Kleinwalsertal" geschlagen geben, die mit 33,10 Prozent vorne lag. Beide halten künftig acht Mandate. Nur mehr auf Platz drei landete die "Offene Bürgerliste Gerd Hammerer" mit sechs Mandaten bzw. 25,80 Prozent, ein Verlust von fast 30 Prozentpunkten. Bei ihr handelt es sich um die Liste von Noch-Bürgermeister Andi Haid mit seinem Nachfolger an der Spitze.
Farbwechsel von blau auf schwarz in Nenzing
In Nenzing (Bez. Bludenz) war allgemein mit der Fortsetzung der FPÖ-Vorherrschaft gerechnet worden. Landtagsabgeordnete Kornelia Spiß wollte dort auf Langzeitbürgermeister Florian Kasseroler (FPÖ) folgen.
Nun zeichnet sich aber eine komplette Umfärbung ab: ÖVP-Mitglied Michael Hartmann mit seiner Liste "Wir für Nenzing" kam auf 48,10 Prozent der Stimmen und legte von neun auf 13 Sitze zu, die FPÖ musste sich in der Gemeindevertretung mit 35,90 Prozent und künftig zehn statt 13 Mandaten begnügen. Bessere Karten hat Hartmann auch für die Stichwahl, in der Bürgermeister-Direktwahl lag er mit 49,70 Prozent vor Spiß mit 37,70 Prozent.
Knappes Ergebnis in Schruns
Seinen Job los ist der Schrunser Bürgermeister Martin Sadjak, auch wenn die ÖVP mit 42,40 Prozent stimmenstärkste Kraft wurde. Die Liste "Jürgen Haller - metnand för Schru - 100% parteifrei" kam um nur drei Stimmen weniger mit 42,20 Prozent auf Platz zwei.
Spitzenkandidat Haller holte jedoch 50,20 Prozent der Stimmen in der Direktwahl, Sadjak lag mit einem Hauch von acht Stimmen bzw. 49,80 Prozent hinter ihm.
Ritsch im ersten Wahlgang bestätigt
Bürgermeister Michael Ritsch und die SPÖ haben sich in Vorarlbergs Landeshauptstadt Bregenz klar durchgesetzt: Zum einen bleibt Ritsch Bürgermeister, ohne in zwei Wochen in eine Stichwahl zu müssen. Zum anderen überflügelte die SPÖ die ÖVP und ist damit erstmals seit 1995 wieder stärkste Fraktion in der Stadtvertretung. In der Bürgermeister-Direktwahl erreichte Ritsch 50,94 Prozent der Stimmen, Herausforderer Roland Frühstück (ÖVP) musste sich mit 29,96 Prozent begnügen.
Dass Ritsch bereits im ersten Wahlgang bestätigt wurde, ist überraschend. Allseits war mit einer Stichwahl gerechnet worden. Der 56-Jährige hatte 2020 - ebenso überraschend - Langzeit-Bürgermeister Markus Linhart (ÖVP) abgelöst und sich damit seinen Lebenstraum erfüllt. Die anderen zur Bürgermeisterdirektwahl angetretenen Kandidaten - Hubert Kinz (FPÖ), Vizebürgermeisterin Sandra Schoch (Grüne) und Michael Sagmeister (NEOS) - kamen auf 9,92, 5,84 und 3,34 Prozent. Schochs Stimmenanteil wurde dabei gegenüber 2020 (11,60 Prozent) praktisch halbiert.
ÖVP schaffte in Bludenz die Absolute
In Bludenz wird es anders als bei vergangenen Wahlen heuer keine Stichwahl geben. ÖVP-Amtsinhaber Simon Tschann schaffte seine Wiederwahl im ersten Anlauf, er kam auf 50,60 Prozent.
In der Stadtvertretung gewann die ÖVP ein Mandat auf nun 17 von 33 dazu (48,50 Prozent) und hält damit die absolute Mandatsmehrheit. Die SPÖ unter Landesparteivorsitzendem Mario Leiter musste dagegen eine Niederlage hinnehmen, man verlor drei der 14 Mandate.
(APA)
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