Derzeit gibt es in den Gemeinden des Wasserverbandes Ebach, Nafla und Mühlbach vier Retentionsbecken: Valduna I, Valduna II, Zangere und Rüttenen. Sie sollen dabei helfen, die Mitgliedsgemeinden im Katastrophenfall trocken zu halten. “Wichtig ist dabei aber, dass die Becken nicht zu früh geflutet werden. Denn sind sie einmal voll, gibt es keinerlei Reserven zur Wasserspeicherung mehr”, erklärt Markus Lorenzi von der Gemeinde Rankweil im VOL.AT-Interview.
Funktionsweise von Rückhaltebecken
Ein sogenanntes Retentionsbecken ist ein Rückhaltebecken, das eine bestimmte Menge Wasser aufnehmen und so die Flüsse und Kanalsysteme entlasten kann, weiß Lorenzi: “Dazu wird in das Gelände gegraben, bis die gewünschte Kapazität erreicht werden kann. Mutter- und Waldboden werden dann wieder aufgetragen und neu bepflanzt. Diese Wälder können mithilfe von Leitsystemen bei Bedarf gezielt geflutet werden. Nach ein bis drei Tagen hat er das Wasser dann komplett aufgesogen.” Fast 500.000 Kubikmeter Wasser können so in den drei Becken des Wasserverbandes aufgenommen werden. Beim letzten Hochwasser 2013 waren sie für die umliegenden Gemeinden Gold wert. Nicht umsonst beschrieb Landesrat Erich Schwärzler die Investitionskosten von knapp über 3,5 Millionen Euro als unbezahlbar.
Nafla als Sorgenkind
Mit über sieben Kilometern Länge ist die Nafla das Sorgenkind der umliegenden Gemeinden. Bei einem Hochwasserereignis läuft sie am schnellsten voll. Deshalb gibt es hier auch die komplexesten Schutzmaßnahmen. “An vielen Stellen ist der Fluss im Zuge des Straßenausbaus unter das Netz verlegt worden. Mehreren Abflussrohre sollen sie hier entlasten”, informiert der Wasserexperte der Gemeinde Rankweil. Zudem wird das Wasser unterirdisch auf eine Seite geleitet, damit bei Niedrigwasser nur halbseitig gereinigt werden muss. Auch Verzweigungen in diesen Tunnelsystemen sollen bei Hochwasser die Wogen abschlagen.
Fotos: VOL.AT/Schwendinger
Das Tunnelsystem der Nafla
Das Retentionsbecken Rüttenen
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