“Die Zielsteuerung Gesundheit ist das zentrale Element in der Ausgestaltung der laufenden Gesundheitsreform”, sagte Gesundheitslandesrat Christian Bernhard am Montag bei der Vorstellung der neuen Gesundheitsprojekte in Bregenz. “Der Gedanke hat sich im Bund und in den Ländern bewährt”, setzte er nach. Die partnerschaftliche Gestaltung von Bund, Ländern und Sozialversicherungsträgern setze wichtige Schritte, “damit wir uns das (Gesundheits-, Anm.) System auch in Zukunft leisten können”.
Heuer 40 Maßnahmen vorgenommen
2016 hat sich die Landeszielsteuerungskommission insgesamt 40 Maßnahmen vorgenommen, berichtete der Obmann der Vorarlberger Gebietskrankenkasse (VGKK), Manfred Brunner. 20 davon seien umgesetzt worden oder befänden sich derzeit in Umsetzung, elf bedürften vor ihrer Implementierung bundesgesetzlicher Vorgaben und weitere sieben würden sich häufig ebenfalls wegen fehlender Rahmenbedingungen zeitlich verzögern.
Für 2017 hat die Vorarlberger Zielsteuerungskommission drei neue Projekte beschlossen. Zum einen wird das am Landeskrankenhaus Hohenems etablierte “Schmerzboard” für stationäre Patienten mit chronischen Schmerzsyndromen auf nicht stationäre Fälle ausgedehnt. Niedergelassene Ärzte können dadurch in der Behandlung ihrer Schmerzpatienten auf das Wissen von Experten der unterschiedlichsten Disziplinen zurückgreifen.
Neue Gesundheitshotline für Vorarlberg
Im Rahmen des Zielsteuerungsprojektes “Geriatrische Remobilisation im Pflegeheim” wird für ältere Menschen nach einem Spitalsaufenthalt aufgrund von orthopädischen oder neurologischen Erkrankungen ein bedarfsgerechtes Betreuungs- und Pflegesetting aufgebaut. Dieses zielt darauf ab, den Patienten möglichst rasch wieder eine selbstbestimmte Lebensführung zu ermöglichen sowie die Verweildauer im Krankenhaus zu verkürzen und Wiederaufnahmen zu vermeiden.
Zudem wird in Vorarlberg im Frühjahr 2017 die telefon- und webbasierte Gesundheitshotline als Pilotprojekt starten. Medizinisch Ratsuchende haben dann die Möglichkeit rund um die Uhr Erstauskünfte von speziell geschultem diplomiertem Pflegepersonal zu erhalten. Bernhard verspricht sich davon einerseits rasches Handeln im akuten Notfall und einen Rückgang “bei Fehlinanspruchnahmen von medizinischen Versorgungsstrukturen”. Bis 2019 verlängert wurde das Programm “DMP – Therapie aktiv – Diabetes im Griff”, ein Krankheitsmanagementprojekt für an Diabetes Mellitus Typ 2 Erkrankte, bis 2018 die “Mobile Peritonealdialyse”, die Dialyse-Patienten eine Behandlung zuhause ermöglicht.
“Dringlichkeitsterminsystem” seit Oktober
Bereits im Oktober 2016 begonnen wurde das von VGKK und Ärztekammer entwickelte “Dringlichkeitsterminsystem” für Facharztgruppen mit Versorgungsengpässen. Im Rahmen dieses Projektes wurde das Angebot der betroffenen Fachärzte um 1.000 zusätzliche Termine pro Monat außerhalb der vertraglich vereinbarten Öffnungszeiten ausgeweitet. Konkret trägt ein Facharzt seine zusätzlichen Termine in ein elektronisches Termin-Buchungssystem ein. Darauf hat der behandelnde Hausarzt Zugriff und kann selbst ohne Kontaktieren der Facharztordination einen Termin für seinen Patienten eintragen.
(APA)
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