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Vorarlberg setzt Elf-Schritte-Aktionsplan gegen Klimawandel

Der diesjährige Sommer war im Tiefland Vorarlbergs der dritt-wärmste
Der diesjährige Sommer war im Tiefland Vorarlbergs der dritt-wärmste ©VOL.AT/Pautlitsch
Bregenz - Eine Jahresdurchschnittstemperatur von neun Grad Celsius, mehr als 30 Tage über 30 Grad Celsius, deutlich mehr Tropennächte, mehr Gewitter im Sommer und Regen statt Schnee im Winter könnten Vorarlberg blühen, sollte es keine wirksamen Gegenmaßnahmen setzen.
Die elf Punkte im Detail

Mit einem Elf-Punkte-Aktionsplans 2018 will die Landesregierung die Auswirkungen des Klimawandels jedoch eindämmen. Der diesjährige Sommer war im Tiefland Vorarlbergs der dritt-wärmste und in den Bergen der viert-wärmste seit Beginn der 242-jährigen Messgeschichte. Die Niederschlagsmenge war um die Hälfte geringer als im Durchschnitt, noch weniger geregnet hat es seit Beginn der Aufzeichnungen nur neun Mal. “Ein untrügliches Zeichen einer Veränderung der Situation”, machte Landesstatthalter Karlheinz Rüdisser (ÖVP) am Dienstag im Anschluss an die Regierungssitzung auf die bereits spürbaren Auswirkungen des Klimawandels aufmerksam.

“Werden uns anstrengen müssen”

Mit den bereits gesetzten Maßnahmen in Richtung der Energieautonomie des Landes sei man auf einem guten Weg, betonten Rüdisser und seine Regierungskollegen, die Landesräte Christian Gantner (ÖVP) und Johannes Rauch (Grüne). “Eines ist aber klar, wir werden uns anstrengen müssen”, ergänzte Rauch. Will man die beim Pariser Klima-Abkommen angestrebte maximale Erwärmung um zwei Grad Celsius erreichen, müsse Österreich sowie die anderen Industrienationen bis 2050 CO2-frei sein, “also komplett auf fossile Energieträger verzichten”, ergänzte die Klimaexpertin Helga Kromp-Kolb von der Boku Wien.

Motorisierter Individualverkehr als Hauptproblem

Hauptproblem ist laut dem Umwelt- und Mobilitätslandesrat der motorisierte Individual- und Güterverkehr. “Es wird uns gelingen müssen, diesen deutlich zurückzufahren”, mit einem erhobenen Zeigefinger sei das aber nicht möglich, so Rauch. Es gelte vielmehr, den öffentlichen Personennahverkehr und den Umweltverbund zu stärken bzw. auszubauen und damit nachhaltiges Verhalten zu fördern. Rüdisser ortete bereits Verhaltensänderungen innerhalb der jüngeren Generation. Die Anzahl der Führerscheinbesitzer bei den 20- bis 30-Jährigen sei etwa deutlich zurückgegangen, Tendenz fallend.

Der Elf-Punkte Aktionsplan für das Jahr 2018 umfasst Maßnahmen in den verschiedensten Bereichen. So soll etwa der im Frühjahr 2018 beschlossene Luftqualitätsplan umgesetzt, der Wald durch Schaffung von Mischwäldern gestärkt und die öffentliche Wasserversorgung noch krisensicherer gemacht werden. Zudem will die Landesregierung auch weiterhin Investitionen in die Wasserversorgung auf den Alpen fördern, die Moore als wichtige CO2-Speicher schützen und Gemeinden mit einem Beratungspaket zur Unterstützung der Klimawandel-Anpassung unterstützen.

Die elf Punkte

Mobilität und Verkehr:
1. Klimaschutz durch Umsetzung des neuen Luftqualitätsplanes
Forstwirtschaft:
2 Stärkung des Multitalents Wald
3. Nachschub für den Wald von morgen
4. Vorbereitung auf Schädlingsbefall und Windwürfe
Wasserversorgung:
5. Erhöhung der Krisensicherheit der öffentlichen Wasserversorgung
6. Investitionen in Wasserversorgungsanlagen auf Alpen u. Vorsäßen
Raumplanung:
7. Klimawandelanpassung im Rahmen des Raumbild-Prozesses
Umwelt- und Naturschutz:
8. Moorschutz als Klimaschutz und Hochwasserschutz
9. Biotopvernetzung
Querschnittsmaßnahmen:
10. Neue Klimarisikokarten für Vorarlberg
11. Förderprogramm Anpassungsberatung für Gemeinden

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