Vorarlberg schnürte 15-Millionen-Euro-Extrapaket für die Energiewende

Fortschritte in diesem Bereich seien ein Gebot der Stunde, betonte Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) am Dienstag. Er unterstrich einmal mehr das Ziel des Landes, bis 2030 den Strom in Vorarlberg zur Gänze aus erneuerbaren Energiequellen zu beziehen. Vorarlberg befinde sich in einer guten Ausgangslage, sagte Wallner.
54 Millionen Euro Sonderdividende
Vorarlberg bezieht für 2021 aus Dividende und Sonderdividende insgesamt 54 Mio. Euro (jeweils 27 Mio. Euro) vom landeseigenen Energieunternehmen. Ein Teil des Geldes fließt in ein Paket gegen die Auswirkungen der Teuerung, 15 Mio. Euro sind nach einem einstimmigen Regierungsbeschluss für die Energiewende vorgesehen. Knapp 9 Mio. Euro gehen dabei in Projekte im Bereich "Raumwärme und Gebäude", 2,8 Mio. Euro in Vorhaben in der Energieerzeugung. 1,1 Mio. Euro werden für den Umbau der Energieversorgung in Industrie und Gewerbe ausgegeben sowie etwas mehr als 1,5 Mio. Euro in der Landwirtschaft. Mit 600.000 Euro wird der regionale Güterverkehr unterstützt, um emissionsfrei zu werden.
Verkehr als Sorgenkind
Das Land verzeichne gute Fortschritte hin zur Energieautonomie, verwies Wallner auf den Energiemonitoringbericht 2022. So sei der Energieverbrauch 2020 in etwa gleich hoch gewesen wie 2005 - obwohl die Bevölkerung im Zeitraum um 37.000 Personen angewachsen sei, die Wohnfläche um 3,2 Mio. Quadratmeter zugenommen habe und die Zahl der zugelassenen Pkw um 50.000 gestiegen sei. Größter Energieverbraucher war 2020 der Gebäudesektor (54 Prozent), gefolgt von der Industrie (26 Prozent) und dem Verkehr (18 Prozent). Den Verkehrsbereich bezeichnete Wallner dabei als "Sorgenkind", weil man dort am stärksten von der technologischen Entwicklung abhängig sei.
Zadra: "Turbo für Energieautonomie"
Der für Energie zuständige Landesrat Daniel Zadra (Grüne) sprach bezüglich des geschnürten Pakets von einem "Turbo für die Energieautonomie". Konkret nannte er die neue Energieförderungsrichtlinie, die per 1. Jänner 2023 in Kraft tritt und mit der insbesondere der Umstieg auf klimafreundliche Heizungssysteme forciert wird. Noch sind in Vorarlberg rund 25.000 Ölkessel und 36.000 Gaskessel installiert. Neu ist etwa die Förderung von Luftwärmepumpen, soweit es sich dabei um besonders leise Geräte handelt. Einen weiteren Schwerpunkt bilden Photovoltaikanlagen auf versiegelten Sonderflächen und in der Landwirtschaft und auf Dächern von Industriegebäuden.
Wallner ging davon aus, dass auch im kommenden Jahr mit einer Sonderdividende der Illwerke/VKW zu rechnen sei, man plane vorsichtig erneut mit 27 Mio. Euro. "Im Schnitt gehen 35 Prozent des Gewinns an den Eigentümer", so Wallner. Im Sinne der Investitionsfähigkeit wolle man es aber auch nicht übertreiben.
(APA)
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