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Vorarlberg rechnet mit mehr Anträgen auf Wohnbauförderung

Wegen sinkender Zinsen und Aufhebung der KIM-Verordnung dürfte Bautätigkeit anziehen.
Wegen sinkender Zinsen und Aufhebung der KIM-Verordnung dürfte Bautätigkeit anziehen. ©VLK/Serra
Das Land Vorarlberg rechnet 2025 mit einem weiteren Anstieg der Anträge auf Wohnbauförderung. Insbesondere führten Landeshauptmann Markus Wallner und Landesrat Marco Tittler (beide ÖVP) das am Dienstag im Pressefoyer nach der Regierungssitzung auf das - von Vorarlberg stets vehement geforderte - angekündigte Ende der KIM-Verordnung zurück.

Insgesamt sind für 2025 knapp 183,8 Millionen Euro für Wohnbauförderung inklusive Wohnbeihilfe veranschlagt, 14 Prozent mehr als im Vorjahr.

Die Wohnbauförderung unterstützt den Bau von privaten und öffentlichen Neubauten sowie Sanierungen mit hohen Förderkrediten zu attraktiven Zinssätzen. Wohnbauförderungsnehmer können wählen zwischen einem Zinssatz von 0,25 Prozent für die ersten fünf Jahre, der bis zum 35. Jahr auf 1,5 Prozent ansteigt, oder einem Fixzinssatz von 1,25 Prozent auf 35 Jahre. Vergeben werden die Förderungen insbesondere nach sozialen und ökologischen Kriterien. Die bestehenden Förderrichtlinien werden 2025/26 im Großen und Ganzen weitergeführt.

Die Nachfrage habe bereits wieder angezogen, teilten Wallner und Tittler mit. 2024 wurden 1.065 Neubauprojekte gefördert. 2023 waren es noch 917 gewesen, 2019 - vor Beginn der Coronapandemie - 1.067. Die Zahl der geförderten Objekte ist damit gleich wie vor der Krise, die zugesagten Mittel haben sich von 90,5 Millionen auf 127,5 Millionen Euro gesteigert.

Gestaltungsbeiräte: "Lauteracher Weg nicht schlecht"

Zur derzeit in Vorarlberg geführten Diskussion um die Gestaltungsbeiräte meinten Wallner und Tittler, sie könnten einerseits die Kritik an Baustartverzögerungen und ausufernden Vorgaben nachvollziehen, sähen aber auch immer wieder einen Nutzen des fachlichen Beirats. Die Gemeinden hätten jedenfalls einiges an Spielraum, und die letzte Entscheidung über die Genehmigung eines Bauprojekts liege immer auf politischer Ebene. Einer Lösung wie in der Marktgemeinde Lauterach (Bezirk Bregenz), wo der Gestaltungsbeirat in der bisherigen Form abgeschafft und externe Expertise nur noch für größere Projekte beigezogen wird, kann Wallner einiges abgewinnen: Er finde "den Lauteracher Weg nicht schlecht, das kann man sich schon überlegen." An sich seien Gestaltungsbeiräte sinnvoll, aber "wenn es ausufert" oder die Wirtschaft gar auf eine Bremswirkung hinweise, sei das ernstzunehmen.

(APA)

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