Vor zwei Wochen sperrt ein Großaufgebot der Polizei ein Gebiet im Bregenzer Vorkloster ab und räumt mehrere Gebäude, etwa einen Kindergarten und eine Volksschule. Mit der ersten Information, dass ein Mann seine Lebensgefährtin erschossen und sich selbst in der Wohnung verschanzt habe, kommt der Polizei-Verhandler Christoph Kirchmair zum Ort des Geschehens. Die ersten Versuche zur Kontaktaufnahme via Anrufe und SMS werden vom Täter ignoriert.
Verhandlungen über zwei Stockwerke
“Vom Erstsprecher und vom Verhandlungsteam konnte schließlich eine face-to-face-Situation aufgebaut werden, das heißt: Die Verhandler haben von der Straße aus zum Mann, der im zweiten Stock aus dem Fenster schaute, hinaufgerufen”, schildert Kirchmair die erste Kontaktaufnahme zum Beschuldigten.
Der 30-Jährige drohte zunächst, auf die Einstzkräfte herunter zu schießen und sich dann selbst das Leben zu nehmen. Kurze Zeit später wurde klar: Die verletzte Lebensgefährtin wurde nicht niedergeschossen, sie war aus dem zweiten Stock gestürzt. Und: Noch zwei Personen befinden sich in der Wohnung und in allerhöchster Gefahr.

Allerhöchste Gefahr
“Er hatte zu diesem Zeitpunkt noch seine Schwägerin und ein vierjähriges Kind in seiner Gewalt”, erzählt Kirchmair. “Wir überzeugten ihn dann, dass es nicht nötig ist, noch jemanden zu bedrohen und dass es geschickter ist, wenn er seine Schwägerin und das Kind aus der Wohnung lässt.” Tatsächlich kommen die Schwägerin und das Kind kurze Zeit später aus der Wohnung.
Als der Mann schließlich nach Zigaretten fragt, gelingt den Polizisten der Zugriff. Der Verdächtige versucht zu fliehen und stürzt sich aus dem selben Fenster, aus dem Stunden zuvor auch seine Lebensgefährtin in die Tiefe fiel. Der Mann wurde bei dem Sturz schwer verletzt und zunächst in den künstlichen Tiefschlaf versetzt. Als er einige Tage später aus dem Koma erwachte, wurde in Untersuchungshaft benommen. Mittlerweile wird gegen ihn wegen Mordverdachts ermittelt.
So verlief der Einsatz
Eine Augenzeugin berichtet
(Red.)
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