„Vor dem Hintergrund der international schwierigen Bedingungen ist dieses Zeugnis der Leistungskraft der heimischen Betriebe umso beachtlicher“, betonten Landesstatthalter Karlheinz Rüdisser und WKV-Präsident Hans Peter Metzler im Pressefoyer. In einer längerfristigen Betrachtung habe sich gezeigt, dass der EU-Beitritt vor knapp 25 Jahren zusätzliche kräftige Impulse für die heimische Wirtschaft und den Arbeitsmarkt gebracht hat.
Seit dem EU-Beitritt 1995 hat sich das Exportvolumen von 2,5 auf 10,5 Milliarden Euro vervierfacht, rechnete der Landesstatthalter vor: „Das ist ein Beweis für die Leistungsfähigkeit der heimischen Unternehmer und der Beschäftigten.“ Diese Leistung könne der heimischen Exportwirtschaft nicht hoch genug angerechnet werden, denn für den Standort Vorarlberg ist ein erfolgreicher Außenhandel von entscheidender Bedeutung, sagte der Wirtschaftskammerpräsident: „Sechs von zehn Euro unseres Bruttoinlandsprodukts werden im Außenhandel generiert. Und jeder zweite Arbeitsplatz hängt direkt oder indirekt vom Export ab.“
Mit einem neuerlichen Wachstum von 4,9 Prozent und einem Exportvolumen von 3,1 Milliarden Euro ist Deutschland weiterhin der wichtigste Exportmarkt Vorarlbergs. Auch in der Schweiz, dem zweitwichtigsten Handelspartner, wurde eine Steigerung des Exportvolumens um 2,7 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro erreicht. Auf Platz drei liegt Italien mit knapp 622 Millionen Euro, das bedeutet eine Steigerung von 5,7 Prozent im Vergleich zu 2017. Ein sehr starkes Wachstum von 16,7 Prozent wurde im vergangenen Jahr beim Handel mit den USA, dem viertwichtigsten Exportpartner Vorarlbergs, erreicht. Die Exportsumme lag bei 547 Millionen Euro. Auch mit Frankreich, Vorarlbergs fünfwichtigstem Handelspartner, hat der Handel zugenommen.
Folgen des Brexit schwer abschätzbar
Ein Minus von 3,1 Prozent wurde hingegen beim Export ins Vereinigte Königreich verzeichnet, das Exportvolumen lag 2018 damit bei 292 Millionen Euro. Auch der Handel mit Russland ist um 13,3 Prozent auf knapp 117 Millionen Euro zurückgegangen. „Diese Beispiele machen die herausfordernde Situation für die Vorarlberger Exportwirtschaft deutlich: Unklare Rahmenbedingungen, wie etwa der Brexit, machen eine vorausschauende und sichere Planung für unsere Unternehmen mit einigen Ländern sehr schwierig“, sagte der Wirtschaftskammerpräsident. Metzler: „Die Wirtschaftskammer ist erste Anlaufstelle für Betriebe und steht bei der Vorbereitung auf den BREXIT mit Information, Beratung und Service zur Verfügung. Unter www.wko.at/brexit wurde ein eigenes Info-Portal und eine Infohotline (0590900-5590) eingerichtet.“
Vorarlberg ist der größte Profiteur der EU
Eine Studie der Bertelsmann Stiftung und der University of Sussex, in der die ökonomischen Effekten des EU-Binnenmarktes in Europas Ländern und Regionen untersucht wurde, bestätigt sehr eindrucksvoll, dass kleine Länder, die viel Handel treiben und besonders international ausgerichtet sind, die größte EU-Profiteure sind. „Je näher diese am europäischen Zentrum bzw. an anderen (großen) Volkswirtschaften liegen, desto höher die Einkommensgewinne durch den EU-Binnenmarkt, davon hat Vorarlberg deutlich profitiert“, betonte Landesstatthalter Rüdisser. Vorarlberg liegt mit einem Pro-Kopf-Einkommensgewinn von 2.062 Euro deutlich an der Spitze der österreichischen Regionen und auch europaweit unter den Top-Regionen.
(VLK)
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