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Vorarlberg: Ländle TV hat die Bauarbeiten am Arlbergtunnel begleitet

Ende September wurde der Arlbergstraßentunnel nach drei Jahren Bauzeit wieder für den Verkehr freigegeben. Er ist zu einem Hochsicherheitstunnel mutiert, der laut Asfinag alle innovativen Stücke spielt. 37 zusätzliche Fluchtwege, acht weitere Pannenbuchten und eine Vielzahl an elektrotechnischen Aufrüstungen von der Beleuchtung über die Lüftung bis hin zu den Sicherheitseinrichtungen zeugen davon.
Baurarbeiten am Arlbergtunnel
NEU
Arlbergtunnel wieder befahrbar

Die Abstände zwischen den Fluchtwegmöglichkeiten wurden von etwa 1.700 Meter auf maximal 500 Meter verkürzt. Erstmals gibt es einen Fluchtweg im “ersten Stock”: Noch nie hat die Asfinag den eigentlichen Fluchtweg über den Zuluftkanal über der Fahrbahn geplant. Weil eben der Arlbergtunnel mit rund 14 Kilometern der längste Straßentunnel Österreichs ist, sei genau dieser Plan die richtige Maßnahme, um die Abstände der Fluchtwege auf unter 500 Meter zu verkürzen, hieß es. Im Ernstfall stehen ab sofort 37 zusätzliche Auf- und Abstiege in den Zuluftkanal zur Verfügung, über die der Fluchtweg zu den großen Sammelräumen führt. Zusätzlich geschützt werden diese Bereiche durch eine neue Hochdruck-Sprühnebelanlage, die sich automatisch in jenen Bereichen aktiviert, in denen ein Brand erkannt wird.

Akut- und Thermoscanner

Der Arlbergtunnel ist künftig auch der einzige Tunnel mit AKUT- und Thermoscanner in Westösterreich: Der Thermoscanner an den Tunnelportalen ist bereits seit 2015 im Einsatz: Lkw werden vor Einfahrt in den Tunnel automatisch auf überhitzte Motorenteile überprüft. Sollten Lkw-Teile überhitzt sein, darf der Lkw nicht mehr durch den Tunnel und wird über eine Umkehrschleife zum Auskühlen geschickt. Erst dann ist eine Durchfahrt möglich. Ebenso neu ist das Mikrofonsystem AKUT, das verschiedenartige Geräusche wie Aufprall oder menschliche Stimmen im Tunnel erkennt und automatisch Alarm schlägt. Die im Tunnel eingebauten Spezialmikrofone sind im Abstand von circa 125 Metern immer direkt neben einer Videokamera eingebaut. Mit den Mikrofonen werden alle Geräusche im Tunnel aufgenommen und in Echtzeit analysiert.

Eckdaten der Sanierung

  • Gesamtlänge inklusive Galerien: 15.508 Meter
  • Inbetriebnahme: 1. Dezember 1978
  • Investition neu: 155 Millionen Euro
  • Baubeginn: September 2014
  • Abschluss: September 2017
  • Pannenbuchten im Endausbau: 16
  • Flucht- und Rettungswege im Bestand: 8
  • Anzahl zusätzliche Fluchtwege über Zuluftkanäle: 37
  • Fluchtwegabstand im Endausbau: Unter 500 Meter
  • Zusätzliche Pannenbuchten: 8
  • Täglicher Verkehr: 8.000 Fahrzeuge/24 Stunden
  • Prognoseverkehr bis 2025: 10.600 Fahrzeuge/24 Stunden

Zahlen, Daten, Fakten rund um die Baustelle

  • 50.000 Sicherungen und Automaten
  • 122.000 Systemdatenpunkte für die Einbindung in die Überwachungszentale
  • 52 Kilometer Kabeltassen im gesamten Tunnel
  • 10.100 Stück Leuchten zur Demontage
  • 1.100 Stück seitliche LED-Leiteinrichtungen
  • 3.000 Stück neue LED-Leuchten installieren
  • 2.000 Stück Notrufleuchten allein im Zuluftkanal
  • 1.250 Kilometer neue Verkabelung im gesamten Tunnel, davon allein 63 Kilometer Kabel für die Beleuchtung
  • Neue Straßenentwässerung im gesamten Tunnel
  • Neue Löschwasserleitung

So funktioniert das Rettungssystem im Arlbergtunnel

(APA/Red.)

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