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Vollzeit arbeiten für weniger als 1.500 Euro brutto im Monat

Vorarlberg hat prozentuell die meisten Vollbeschäftigten mit Niedrigeinkommen.
Vorarlberg hat prozentuell die meisten Vollbeschäftigten mit Niedrigeinkommen. ©AP
Der Anteil der Vollzeit-Niedrigeinkommen ist in ganz Österreich noch immer hoch. Mit rund 13,2 Prozent führt Vorarlberg den Bundesländer-Vergleich an.

Insgesamt verdienten im Jahr 2013 laut einer Studie der AK Oberösterreich 12.491 Personen in Vorarlberg als Vollzeitbeschäftigte weniger als 1500 Euro brutto im Monat. Diese Zahl schlüsselte sich in 6.888 Frauen und 5.603 Männer auf.

Arbeiterkammer Vorarlberg schwächt Studie ab

Man könne die Ergebnisse dieser Studie jedoch nicht (mehr) 1:1 auf Vorarlberg umlegen, so die heimische AK, die Kollegen in Oberösterreich arbeiteten mit Zahlen aus dem Jahr 2013. “Inzwischen wurde im Handel ein Grundgehalt von 1.500 Euro eingeführt, das es damals noch nicht gab”, so Dietmar Brunner von der Arbeiterkammer Vorarlberg.

Aktuelle Zahlen liegen zwar auch der AK Vorarlberg nicht vor, Brunner weist jedoch darauf hin, dass gut 40 Prozent jener Vorarlberger mit einem Brutto-Gehalt unter 1.500 Euro im Handel beschäftigt waren. Aus dieser Aussage lässt sich schließen, dass zumindest im Handel wegen der neuen Regelung im Kollektivvertrag inzwischen ein Mindestgehalt von 1.500 Euro gezahlt werden sollte.

Studie der Arbeiterkammer Oberösterreich

Grafik 1

Zahlenmäßig waren die meisten Vollzeitbeschäftigten mit Niedrigeinkommen in Wien, Ober- und Niederösterreich sowie der Steiermark zu finden. Dort wohnten rund zwei Drittel der Betroffenen. Der Österreich-Schnitt der Vollbeschäftigten mit Niedrigeinkommen lag 2013 bei 11,8 Prozent, Vorarlberg überstieg diesen Wert mit 13,2 Prozent.

Gerade der Anteil der niedrig entlohnten Frauen ließ die Zahl im Ländle nach oben gehen. Mit rund 22,5 Prozent an weiblichen Vollzeitbeschäftigten mit Niedrigeinkommen lag Vorarlberg fast fünf Prozent über den Bundesdurchschnitt. Der Männeranteil war mit 8,8 Prozent etwa gleich (Österreich 8,5 Prozent).

Grafik 2

Aufgrund regelmäßiger Lohnverhandlungen wird die Zahl der niedrige Entlohnten jedes Jahr geringer. Waren es im Jahr 2009  im Österreich-Schnitt noch 15,6 Prozent, lag die Zahl 2013 bei 11,8 Prozent.

Grafik 3

Die “Niedriglohnbranchen” in Österreich waren neben dem Hotel- und Gastgwerbe auch “Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen” und “Warenherstellung”. Produktion und Handel lieferten im Vergleich dazu gute Zahlen ab (acht und 18 Prozent).

Die Zahlen beziehen sich lediglich auf Beschäftigte, die laut Lohnsteuerstatistik ein ganzes Jahr eine Vollzeitjob hatten und damit nur auf etwa 52,3 Prozent aller Beschäftigten in Österreich. Auch Teilzeitbeschäftigte und jene, die unter einem Jahr Vollzeit arbeiteten, bekommen oft Löhne, die nicht anteilsmäßig den 1500 Euro brutto entsprechen. (red/lc/en)

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