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Vorarlberg: i+R investiert 7 Mio. Euro in Produktionsanlagen

Die Digitalisierung ermöglicht i+R Holzbau, ab Herbst 2019 Lehrlinge als Zimmereitechniker auszubilden.
Die Digitalisierung ermöglicht i+R Holzbau, ab Herbst 2019 Lehrlinge als Zimmereitechniker auszubilden. ©Petra Rainer
Nach dem Um- und Zubau in den Jahren 2013/14 und der Einführung der 3D-Werksplanung investierte das i+R Holzbau nun in drei CNC-Anlagen für die Produktion von Holzelementen, Dachkonstruktionen und Fassaden. Insgesamt wurden rund sieben Millionen Euro aufgebracht. Ab Herbst bildet der Betrieb Zimmereitechniker aus.

“Als ersten Schritt haben wir im Jahr 2012 in der Werksplanung von 2D auf 3D umgestellt”, erläutert Hermann Böhler, Geschäftsführer der i+R Holzbau GmbH, den Innovationsprozess. Dies sei die Voraussetzung für das sogenannte Building Information Modeling (BIM). BIM ist ein digitales Gebäudemodell, an dem die Projektbeteiligten (Architekt, Bauherr, Haustechnik, Facility Manager usw.) gemeinsam arbeiten und dieses realisieren. “Das Augenmerk liegt jetzt viel mehr in der Planung. Nur wenn alle Details durch die Kollisionskontrolle bestätigt werden, kann das Werkstück in die Produktion”, erklärt Böhler.

Baumeister und Zimmermeister Hermann Böhler, Geschäftsführer der i+R Holzbau
Baumeister und Zimmermeister Hermann Böhler, Geschäftsführer der i+R Holzbau ©Petra Rainer

Geschultes Team

Dafür erweiterte i+R Holzbau das Planungsteam und schulte rund ein Drittel der insgesamt 45 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowohl im Softwarebereich für die Planung als auch für die drei CNC-Anlagen.

Entlastung körperlicher Arbeit

An der Abbundanlage sorgt ein flexibles Sägeaggregat für beliebige Winkel- und Neigungsschnitte mit einem Querschnitt von bis zu 300 mal 1250 Millimeter – inklusive Bohren, Fräsen, Schlitzen, Markieren und Beschriften in einem Arbeitsgang. “Die automatische Zuführung und der Transport des fertigen Werkstücks auf einem Förderband erleichtern die körperliche Arbeit der Mitarbeiter. Auch die Lärmbelastung in der Produktion ist wesentlich geringer”, weist Produktionsleiter Ingo Feichter auf die Vorteile hin. “Die Automatisierung bei der Plattenbearbeitung garantiert eine optimale Ausnutzung des Rohstoffs und damit weniger Abfall. Europaweit sind wir die Einzigen, die eine Robot-Drive von Hundegger mit dem *BSB*-Fachwerkbindersystem ausgerüstet haben”, erklärt Feichter. Die Endfertigung und Qualitätskontrolle erfolgt bei i+R nach wie vor manuell in der Halle.

DI Ingo Feichter, Produktionsleiter bei der i+R Holzbau
DI Ingo Feichter, Produktionsleiter bei der i+R Holzbau ©Petra Rainer

Neuer Lehrberuf

Als einer der ersten Holzbaubetriebe in Vorarlberg werden bei i+R Holzbau ab Herbst 2019 auch Nachwuchskräfte im Lehrberuf Zimmereitechniker ausgebildet. “Die Nachfrage am neuen Lehrberuf Zimmereitechniker ist erfreulich groß, weil er traditionelles Handwerk mit technischer Innovation verbindet”, sieht Geschäftsführer Hermann Böhler den Holzbau als sichere Perspektive für junge Menschen.

Erster Nutzbau mit Baubuche

Mit einem Um- und Zubau am Standort Lauterach entstand eine Produktionshalle sowie der neue Bürotrakt. Das gesamte Tragwerk für die Produktionshalle, die zusätzlich 1.600 Quadratmeter Raum schaffte, wurde aus Baubuche gefertigt. “Baubuche ermöglicht 30 bis 55 Prozent Einsparungspotenzial des Trägerquerschnitts im Vergleich zu herkömmlichen Balken aus Fichte und bietet im konstruktiven Holzbau eine wesentlich schlankere Bauweise”, ist Zimmer- und Baumeister Hermann Böhler begeistert.

(Red.)

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