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Vorarlberg: Geplante Einführung von Deutschklassen für Schöbi-Fink unwahrscheinlich

ÖVP Bildungsminister Heinz Faßmann plant die Einführung von Deutschklassen ab Herbst 2018 in ganz Österreich.
ÖVP Bildungsminister Heinz Faßmann plant die Einführung von Deutschklassen ab Herbst 2018 in ganz Österreich. ©VOL.AT/ Stiplovsek / Paulitsch
ÖVP-Bildungsminister Heinz Faßmann plant die Einführung von Deutschklassen ab Herbst 2018 in ganz Österreich. Vorarlbergs Landesschulrätin Barbara Schöbi-Fink steht diesem Plan kritisch gegenüber. Noch sei das Vorhaben laut Schöbi-Fink unwahrscheinlich.

Der neue Bildungsminister Heinz Faßmann hat angekündigt, dass ab dem Schuljahr 2018/19 in ganz Österreich Deutschklassen eingeführt werden. So können Schüler mit unzureichenden Deutschkenntnissen in Förderunterrichten ihre Defizite wieder aufholen. Dafür soll auch ein allgemeiner Eignungstest eingeführt werden.

Deutschklassen unwahrscheinlich

“Ich halte die von Bildungsminister Faßmann geplante Einführung von Deutschklassen ab Herbst für eher unwahrscheinlich, da die für die Schulen notwendige Planungssicherheit derzeit in mehreren Punkten noch nicht gegeben ist”, sagt Landesschulrätin Barbara Schöbi-Fink auf VOL.AT-Anfrage. So gäbe es weder eine Gesetzesvorlage noch konkrete Informationen, wie das Vorhaben in der Praxis umgesetzt werden solle. Auch bezüglich Kosten und Planstellen müssen die Details erst noch mit dem Finanzministerium ausgehandelt werden.

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“Deutschklassen an gewissen Standorten sinnvoll”

Ganz wesentlich für die Deutschklassen wäre laut Schöbi-Fink ein bundesweit einheitlicher Eingangstest für Schüler mit unzureichenden Deutschkenntnissen. Doch auch dieser liege im Moment noch nicht vor. “Grundsätzlich mögen Deutschklassen an gewissen Standorten im städtischen Raum mit einer größeren Anzahl an außerordentlichen Schülern durchaus Sinn machen. Allerdings spricht auch der Bildungsminister davon, dass diese Kinder einen wichtigen Teil des Unterrichts in ihrer Klasse verbringen sollen und diese nur für die Deutschförderung verlassen sollten”, schildert Schöbi-Fink. Das ähnle laut der Landesrätin bereits der Praxis an vielen Vorarlberger Schulen.

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Schulen solle autonom entscheiden

“Ich meine auch, dass es wie bisher in der autonomen Entscheidung jeder Schule liegen soll, wie die Förderung und Integration von Kindern mit Sprachdefiziten organisiert wird. Dies hängt auch stark von den vorhandenen Rahmenbedingungen vor Ort ab”, erläutert die Landesschulrätin. Auf jeden Fall müsse der Bund für die vollständige Finanzierung zusätzlicher Deutschklassen Sorge tragen. Diese Maßnahme dürfe nicht zu Lasten der Länder implementiert werden. “Das Land Vorarlberg investiert schon jetzt über 20 Millionen Euro pro Jahr in zusätzliches Lehrpersonal an den Pflichtschulen, das zu einem großen Teil der Sprachförderung und der Individualisierung im Unterricht zugutekommt. Die bestmögliche Förderung aller Kinder wird auf jeden Fall sichergestellt”, sagt Barbara Schöbi-Fink abschließend. (VOL.AT)

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