Die Sperrstunde um 22 Uhr ist noch immer Streitthema im Land. Während die Gastronomen um ihre Existenz fürchten, hält das Land weiter an der Regelung zur Eindämmung der Corona-Pandemie fest.
Initiative #eswerdelicht
Die Gastronomen argumentieren, dass bereits bewiesen sei, dass die Sperrstunde um 22 Uhr keine Auswirkung auf die Neuinfektionen habe, da die privaten Feiern "aus dem Ruder laufen", so die Initiative "#eswerdelicht" in einem offenen Brief an Landeshauptmann Markus Wallner und Tourismus-Landesrat Christian Gantner.
Trauermarsch wegen der wirtschaftlichen Folgeschäden
Um den Forderungen noch mehr Ausdruck zu verleihen, gingen die Vorarlberger Gastronomen am heutigen Donnerstag auf die Straße. Rund 350 Gastronomen und ihre Mitarbeiter haben am Nachmittag in Bregenz mit einem "Trauermarsch" gegen die wirtschaftlichen Folgeschäden der Pandemie-Maßnahmen demonstriert. Der Unmut der Demonstranten richtete sich nicht gegen die Pandemie-Bekämpfung an sich, allerdings fühlte sich die Branche zu Unrecht stark beschnitten.
An der Spitze des Zuges wurden ein Trauerkranz und ein Sarg getragen, auf Tafeln wurde verdeutlicht, wie viele Arbeitsplätze in den Gastronomie-Unternehmen bereits verloren gegangen sind. Als Musik-Untermalung wählten die Organisatoren - zum Thema passend - Elton Johns "Candle in the Wind" oder auch "The Show Must Go On" von Queen.
Vorarlberger Gastro-Branche demonstrierte mit Sarg
Start des Demonstrationszugs war der Bregenzer Hafen, das Ziel das Landhaus. Hier gab es auch ein finales Zusammentreffen mit Landesrat Christian Gantner. "Wir sind nicht das Problem", betonte Organisator Gabriel Venturiello bei seinem Dialog mit Landesrat Christian Gantner (ÖVP).
Forderungskatalog übergeben
Auf dem Landhaus-Vorplatz übergab Venturiello einen Forderungskatalog an Gantner. Er unterstrich dabei, dass es darum gehe, gemeinsam mit der Gastronomie Lösungen zu suchen. Die Arbeitsplätze tausender Menschen stünden auf dem Spiel. Gantner zeigte Verständnis für die schwierige Situation und versprach, "im Gespräch zu bleiben". Nicht alle Teilnehmer hießen die Antwort des Landesrats gut. Es fielen Zwischenrufe wie "Hör' auf zu lügen!" oder "Schluss mit den Ausreden!".
Gabriel Venturiello im Interview
(VOL.AT)
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