Vorarlberg: Endometriosezentrum in Feldkirch rezertifiziert

Bei jeder 10. Frau im gebärfähigen Alter kann eine so genannte Endometriose auftreten – die Dunkelziffer ist viel höher. Dies ist eine zwar gutartige, aber oft schmerzhafte chronische Erkrankung, bei welcher Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutterhöhle vorkommt. Am LKH Feldkirch befindet sich Vorarlbergs Endometriosezentrum für betroffene Patientinnen. Leiter Prim. DDr. Burghard Abendstein und sein Team freuen sich nun über die erfolgreiche Rezertifizierung des Zentrums, damit sind Qualitätsstandards bestätigt. Jährlich werden dort rund 150 Endometriose-Patientinnen operativ behandelt.
Chirurgische Entfernung der Schleimhautinseln
Schmerzen bei der Menstruation oder beim Geschlechtsverkehr können verschiedene Gründe haben, einer könnte z.B. die Erkrankung an Endometriose sein. Die Ursache für diese Erkrankung, bei der Schleimhaut außerhalb der Gebärmutterhöhle wächst, ist noch nicht 100 Prozent bekannt, eine genetische Veranlagung liegt nahe. Die Vorläuferzellen dieser Schleimhaut bilden Herde und breiten sich im Körper aus, können Knoten z.B. in Harnleiter, Blase oder im Darm bilden und führen zu Funktionsstörungen. „Chronisch wiederkehrende Unterleibsschmerzen besonders bei der Regelblutung sind die Kardinalsymptome, aber auch beim unerfüllten Kinderwunsch spielt die Endometriose eine leider schwerwiegende Rolle“, informiert Prim. Dr. Burghard Abendstein, Leiter der Schwerpunktabteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe am LKH Feldkirch, zu welchem auch die Einrichtung des Endometriosezentrums gehört.
„Bis zu 50Prozent von den Frauen, die nicht schwanger werden, haben Endometriose. Grundsätzlich kann geholfen werden, die Therapie der Wahl ist derzeit die chirurgische Entfernung der Schleimhautinseln. Zur genauen Abklärung, Beratung und Therapieplanung im Rahmen des Endometriosezentrums bieten wir nach Überweisung durch den niedergelassenen Arzt Sprechstunden für Betroffene an.“ Nun wurde der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe von offizieller Seite bestätigt, dass die Einrichtung unter der Leitung von Prim. Dr. Burghard Abendstein nach erfolgreicher Überprüfung der Struktur-und Prozessqualität als „Klinisches Endometriosezentrum“ rezertifiziert ist.
Zusammenarbeit aller medizinischen Disziplinen
Zur Diagnose und Behandlung von Endometriose arbeiten viele verschiedene Disziplinen zusammen: Radiologie, Gynäkologie, Chirurgie, Urologen, Pathologie, aber auch die niedergelassenen Ärzte oder Kinderwunschzentren, oder auch die Selbsthilfegruppen spielen eine wichtige Rolle im Kampf gegen diese Erkrankung. „Nur in Zusammenarbeit können wir betroffenen Patientinnen auch effiziente Hilfe und Therapie anbieten.“ In naher Zukunft wird die Schwerpunktabteilung auch an einer internationalen Klinischen Studie zur Endometriose teilnehmen, „hier werden wir noch zeitgerecht informieren“, erklärt Prim. Abendstein.
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