Vorarlberg: 16-jähriger Dealer saß bereits im Gefängnis

Von Seff Dünser (NEUE)

Mit erst 16 Jahren befand sich der Oberländer im Vorjahr im Feldkircher Gefängnis 17 Tage lang in Untersuchungshaft. Gestern wurde der mit zwei Vorstrafen belastete Lehrling am Landesgericht Feldkirch wegen des Verkaufs und Konsums von Drogen zu einer bedingten, nicht zu verbüßenden Haftstrafe von sechs Monaten und einer unbedingten, zu bezahlenden Geldstrafe von 1000 Euro (250 Tagessätze zu je vier Euro) verurteilt. Das Urteil von Richter Richard Gschwenter ist rechtskräftig.

Der geständige Angeklagte hat zwischen Februar und September 2018 in Vorarlberg Drogen im Wert von rund 17.000 Euro verkauft: 1670 Gramm Marihuana, elf Gramm Kokain sowie Aufputschmittel. Zudem hat der Jugendliche in diesem Zeitraum nach eigenen Angaben 300 Gramm Marihuana, zwölf Gramm Kokain sowie LSD und MDMA konsumiert.

Trotz seiner Verurteilung im Februar 2018 wegen Suchtgifthandels hat der Bursche danach weiterhin Rauschgift verkauft. Richter Gschwenter wertete auch den äußerst raschen Rückfall als Erschwerungsgrund. Der Jugendrichter erteilte dem mittlerweile 17 Jahre alten Jugendlichen die Weisung, sich einer ambulanten Drogentherapie zu unterziehen. Sollte der Lehrling die Bewährungsauflage missachten, würde die bedingte Haftstrafe von sechs Monaten doch vollzogen werden.

Alkohol statt Drogen

Seit einigen Wochen konsumiere er keine Drogen mehr, sagte der Angeklagte gestern vor Gericht. Ob er stattdessen mehr Alkohol trinke, fragte der Richter. Ja, antwortete der 17-Jährige.

Einer der Kunden des minderjährigen Dealers wurde gestern am Landesgericht in einem anderen Drogenprozess zu einer Geldstrafe von 1440 Euro (360 Tagessätze zu je vier Euro) verurteilt. Dieses Urteil ist nicht rechtskräftig. Der Jugendliche hat 1,2 Kilogramm Marihuana weiterverkauft sowie Cannabis konsumiert. Er hat den Verkauf von fünf Gramm Marihuana an einen Mann vermittelt, der ein verdeckter Ermittler der Polizei war.