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Vor der Rankweiler Basilika wird Theater gespielt

©Dietmar Mathis
RANKWEIL. Die Kulissen stehen, die Requisiten liegen bereit und der Text sitzt. Gut so, denn am kommenden Freitag, 18. August, 20.30 Uhr heißt es für "Jägerstätter": Premiere am Rankweiler Liebfrauenberg. Und das unter freiem Himmel.
Vor der Basilika wird Theater gespielt

Eines ist klar: ein Theaterprojekt wie “Jägerstätter”, das heuer auf dem Platz vor der Basilika in Rankweil zu sehen ist, bewegt die Massen. Und das fängt schon bei den Mitwirkenden vor und hinter der Bühne an. Über 100 Frauen und Männer aller Altersklassen sind mit dabei.

Widerstand ist möglich
Es gehe ihr darum, erklärt Regisseurin Brigitta Soraperra, “sowohl einen ehrlichen, aufklärerischen Blick auf die Zeit des Nationalsozialismus in Österreich zu werfen, als auch die beklemmende Aktualität des Stoffes für das Heute sichtbar zu machen. Es geht mir darum, aufzuzeigen, dass Menschlichkeit und Widerstand auch in Ausnahmezuständen möglich sind. Denn dafür haben wir ja unseren menschlichen Verstand, und unsere Fähigkeit zu Mitgefühl und zum Glauben an eine bessere Welt, die wir selber mitgestalten können – und müssen.”

Wer ist denn dieser Jägerstätter?
Franz Jägerstätter gehört bis heute zu jenen Menschen, die der Gesellschaft quer im Magen liegen. Warum? Weil das Beispiel Franz Jägerstätter zeigt, dass man sehr wohl hatte ahnen können, wohin das NS-Regime treibt. Franz Jägerstätter war Landwirt und Mesner im oberösterreichischen St. Radegund. Als seine Einberufung kam, konnte er zunächst als für die Gemeinde vor Ort unabkömmlich gestellt werden. Als der dritte Einberufungsbefehl kam, machte Franz Jägerstätter sich auf nach Enns und erklärte, dass er aufgrund seiner christlichen Überzeugung den Wehrdienst für das NS-Regime nicht leisten könne. Franz Jägerstätter wurde inhaftiert, gefoltert und schließlich hingerichtet.

Der österreichische Autor Felix Mitterer nahm nun diese Geschichte und brachte sie auf die Bühne. Es sei ihm wichtig, an diesen Menschen zu erinnern, der einfach “Nein” gesagt hatte, obwohl es ihn am Ende alles gekostet hatte.

Die Akteure

“Jägerstätter” ist keine einzige große Anklageschrift. “Jägerstätter” ist berührendes Theater und es ist ein Freilufttheaterprojekt, das die gesamte Region auf Trab hält. Allein die Schauspieler/innen und Sänger/innen stammen aus dem ganzen Land bis hin zum benachbarten Ausland. Unter den Akteuren finden sich Namen wie Angelika Kerschhaggl-Linder , Christian Urban, Martin Salzmann oder Sepp Gröfler, der neben seiner Tätigkeit bei der Telefonseelsorge auch als Kabarettist bekannt ist. Mit der Rolle des Franz Jägerstätter wechselt er in diesem Sommer ins ernste Fach. Wobei, während der Proben natürlich auch gelacht werden darf.

Jugendvorstellung first

Übrigens, wer zu den ersten zählen will, die “Jägerstätter” auf dem Liebfrauenberg sehen können, der hat die besten Chancen, wenn er/sie Schüler/in, Student/in oder Lehrling ist. Denn am 17. August wird die Generalprobe für Jugendliche geöffnet. Ermäßigte Karten dafür sind über die Volksbank Vorarlberg erhältlich.

„Jägerstätter“

Premiere: 18. August 2017, 20.30 Uhr (ausverkauft)
Weitere Vorstellungen: 19. /23. /. 24. /. 25. / 26. / 27. August
Bei schlechtem Wetter finden die Vorstellungen im Vereinshaus in Rankweil statt.

Regie: Brigitta Soraperra
Choreographie: Ursula Sabatin
Musik: Arno Oehri
Chor: Michael Fliri
Bühne: Pascal Raich
Kostüme: Andrea Knecht

Mitwirkende: rund 50 Schauspieler/innen und Sänger/innen aus ganz Vorarlberg und Liechtenstein.
Kartenvorverkauf: Rathaus Rankweil, Musikladen Rankweil, Elektro Tschanett, Volksbank Vorarlberg

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