Haider war nach einem Besuch in einem Klagenfurter Szenelokal selbst ins Auto gestiegen und mit hohem Tempo in den Tod gerast. Es gab viele Spekulationen und Gerüchte, die Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft ergaben aber eindeutig einen Unfalltod ohne Fremdverschulden.
Die erste Meldung über den Crash kam vom Roten Kreuz, allerdings ohne Namen. In dem E-Mail um 2.59 Uhr hieß es lediglich: “Auf der Rosentaler Straße, Höhe Lambichl, kam es zu einem Verkehrsunfall. Aus bis jetzt noch ungeklärter Ursache überschlug sich ein Fahrzeug, dabei wurde der Fahrzeuglenker so schwer verletzt, dass er noch an der Unfallstelle verstarb.” Eine Stunde später informierte die Polizeidirektion Klagenfurt den ORF und die APA, dass Haider bei einem Autounfall ums Leben gekommen sei.
Der Phaeton rammte ein Verkehrszeichen und einen Vorwegweiser, danach geriet es mit dem linken Vorderrad auf eine Böschung. Das Fahrzeug mähte eine Thujenhecke nieder, krachte danach gegen den Betonpfeiler eines Gartenzaunes und prallte gegen einen Hydranten. Danach überschlug sich das Auto mehrmals und kam im rechten Winkel zur Fahrtrichtung auf den Rädern zum Stillstand. Die Unfallspur zog sich über rund 150 Meter bis zum Stillstandsort des Wracks. Über das Tempo, mit dem Haider unterwegs gewesen war, sollte es später im offiziellen Gutachten heißen, es habe 142 km/h betragen. Bei diesem Tempo war der Tacho steckengeblieben. Als das Auto von der Straße abkam, dürfte es aber deutlich schneller gewesen sein. Erlaubt ist an dieser Stelle der Loiblpass-Bundesstraße Tempo 70.
Haider war angeschnallt, er hatte schwerste Kopf- und Brustverletzungen erlitten. Die Wirbelsäule war gebrochen und der linke Arm fast völlig abgetrennt. Jede der schweren Verletzungen für sich war nach Angaben der Ärzte tödlich. Trotzdem wurde der Leichnam noch mit der Rettung ins Landeskrankenhaus gebracht. Haider hatte ins Bärental fahren wollen, um am nächsten Tag mit der Familie gemeinsam den 90. Geburtstag seiner Mutter feiern.
Die BZÖ-Spitze war geschockt, Haiders langjähriger Sprecher Stefan Petzner kämpfte bei der Pressekonferenz wenige Stunden nach dem Unfall immer wieder mit den Tränen, im ganzen Land wurden Kerzen für den Verunglückten angezündet. Noch am Samstagnachmittag wurde eine Trauer-Regierungssitzung im Beisein von Bischof Alois Schwarz und Superintendent Manfred Sauer abgehalten, am Abend trauerte das BZÖ im Fußballstadion.
Am Sonntag ernannte der BZÖ-Vorstand Petzner zu Haiders Nachfolger als Parteichef. Tags darauf nominierten die Kärntner Orangen Haiders bisherigen Stellvertreter Gerhard Dörfler für die Funktion des Landeshauptmannes. Landesrat Uwe Scheuch übernahm die Parteiführung, Haiders Büroleiter Harald Dobernig rückte in die Regierung auf.
Am Mittwoch, dem 15. Oktober, wurden die seit Tagen kursierenden Gerüchte, Haider sei bei seiner Fahrt in den Tod alkoholisiert gewesen, von Petzner öffentlich bestätigt. Nach Rücksprache mit der Familie habe man sich entschlossen, das Ergebnis der Blutuntersuchung zu veröffentlichen. Demnach war der Landeshauptmann mit 1,8 Promille Alkohol im Blut unterwegs gewesen.
Am 16. Oktober wurde der Leichnam im Großen Wappensaal des Klagenfurter Landhauses aufgebahrt. Tausende Menschen erwiesen ihm in den folgenden Tagen die letzte Ehre, am Samstag wurde am Neuen Platz eine Trauerfeier abgehalten, anschließend eine Messe im Dom gefeiert. Insgesamt nahmen 25.000 Menschen an den Feierlichkeiten teil.
Am 23. Oktober wurde Dörfler im Kärntner Landtag zum Landeshauptmann gewählt, am gleichen Tag wurde bekannt, dass die Einäscherung von Haiders sterblichen Überresten verschoben worden war. Sie fand schließlich am 10. November statt, die Urne wurde bei der Kapelle Alt-St. Michael im Bärental beigesetzt. Die Spekulationen um die Umstände seines Todes gingen jedoch weiter, im Dezember beantragte Claudia Haider eine zweite Untersuchung der Blutproben, die nach dem Unfall genommen worden waren. Das Ergebnis lag Mitte Jänner vor und brachte keine neuen Erkenntnisse, die 1,8 Promille Alkohol wurden bestätigt.
Das Wrack des Autos, mit dem der BZÖ-Gründer verunglückt war, wurde von der Partei gekauft, ursprünglich wollte Dörfler es auf Landeskosten ankaufen, dagegen regten sich aber Proteste. Die Überreste des Phaeton werden seither aufbewahrt. Er wolle das Wrack “in sicheren Händen wissen”, bis alle Untersuchungen abgeschlossen seien, so die Begründung Dörflers. Im April dieses Jahres schließlich schloss die Staatsanwaltschaft Klagenfurt die Ermittlungen um den Unfalltod Haiders offiziell ab. Das Auto sei in “einwandfreiem technischem Zustand” gewesen, medizinische Ursachen für den Unfall wurden ausgeschlossen, Ursache sei ein Fahrfehler gewesen, so der Schlussbericht.
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