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Vor 344. Wiener Derby: Austria und Rapid setzen auf gegenseitigen Respekt

Austria und Rapid setzen auf gegenseitigen Respekt.
Austria und Rapid setzen auf gegenseitigen Respekt. ©APA/MAX SLOVENCIK
Nach den Krawallen beim letzten Wiener Derby sind Austria und Rapid bemüht Einigkeit zu demonstrieren.
Derby "sportlich und emotional ein großes Ereignis"
Wiener Austria vor Lizenzvergabe zuversichtlich

Vor dem 344. Wiener Derby am Sonntag bekannten sich die Austria und Rapid am Freitag im Wiener Rathaus im Beisein von Bürgermeister Michael Ludwig zu einem Mentalitätswandel. "Ewige Rivalität ja, Wettkampf ja, Feindschaft und Hass nein", appellierte der Finanzvorstand der Wiener Austria, Harald Zagiczek, an die Fans.

Zahlreich Stadion-Verbote nach Krawallen bei Wiener Derby

Rapid hatte am 22. September das erste Saisonduell mit der Austria 2:1 gewonnen, nach dem Ende der Partie war es zu massiven Fanausschreitungen im Stadion gekommen. Verletzte Polizisten sowie Hunderte Anzeigen vor allem wegen pyrotechnischer Vergehen waren die Folge. Gut zwei Dutzend Stadion-Verbote mit bis zu neun Jahren Dauer setzte es im Nachgang - 18 bei der Austria, fünf bei Rapid. Beide Clubs erhielten je 150.000 Euro Strafe, die Violetten stellten einen Antrag auf Strafreduktion. Medienwirksam veranstalteten nun beide Clubs am Freitag die Pressekonferenz gemeinsam in Anwesenheit ihrer kompletten Führungsriege sowie von Bürgermeister Ludwig (SPÖ). Der Tenor lautete: Das Stadtderby ist Wiener Kulturgut, Respekt und Fairness stehen an oberster Stelle. Ludwig lobte das gemeinsame Bemühen der Vereine und schlug die Brücke zur aktuellen innenpolitischen Lage. "Wenn es gelingt, Rapid und Austria zu einer gemeinsamen Pressekonferenz zu bringen, dann werden wir wahrscheinlich auch bald eine Bundesregierung zusammenbringen", meinte das Stadtoberhaupt.

Vor Wiener Derby: "Spiele ohne eigene Fans tun weh"

Rapids Geschäftsführer Steffen Hofmann und Austria-Vorstand Zagiczek nannten noch einmal die bereits gezogenen Konsequenzen, nämlich den Verzicht auf Auswärtsfans in den kommenden vier Duellen sowie ausgesprochene Stadionverbote. Der Fanverzicht "ist uns nicht leicht gefallen. Diese Spiele tun uns als Clubs weh. Die Fans sind das Salz in der Suppe. Aber was wir nicht sehen wollen, sind die Dinge, die zuletzt passiert sind. Wir sind im regen Austausch miteinander und schauen, wie wir das in Zukunft handhaben", erklärte Hofmann. Zagiczek betonte, Austria und Rapid hätten sich zum Ziel gesetzt, solche Vorfälle in Zukunft zu unterbinden. "Wir haben reagiert und hoffen, der Lerneffekt greift." Beide Clubs hätten zudem eine Arbeitsgemeinschaft unter Einbindung des Innenministeriums gegründet, wo regelmäßiger Austausch stattfinde. "Es geht um einen gemeinsamen Wissensaustausch und ein gemeinsames Learning", sagte Zagiczek, der von drei Treffen bisher sprach.

Rapid und Austria lehnen "Tod-und-Hass-Mentalität" ab

Respekt werde leider nicht von allen Fans gelebt, so der Austria-Vorstand. "Es ist sehr wichtig, dass diese teilweise fürchterlich kommunizierte Haltung, diese 'Tod-und-Hass-Mentalität' abgelegt wird." Dass beide Clubs konkurrieren, sei völlig in Ordnung. Aber: "Es ist wichtig dass der gegenseitige Respekt und die Gesprächsbasis erhalten bleiben. Ich glaube, dass wir das leben und zeigen. Ich glaube auch, dass man das durch ständige Bewusstseinsbildung auf die Fans reproduzieren kann. Das ist ein längerfristiger Prozess, aber wir bleiben kontinuierlich dran", versprach Zagiczek.

(APA/Red)

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