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"Von mir wurde in Rankweil alles bezahlt"

Ex-Präsident Gerhard Ströhle will nicht der Buhmann für Rankweils Talfahrt sein. Spieler dürfen alte Trikots nicht mehr tragen

Von 2004 bis 2006 regierte Gerhard Ströhle auf der Gastra. Kurz nach seinem Antritt als Präsident in Rankweil meinte er: “Wir wollen und gehören in die zweithöchste österreichische Liga.” Es kam jedoch anders, als es sich der heute 53-Jährige vorgestellt hatte. “Ich bin in Rankweil gescheitert”, gibt er nachträglich zu. Das Rankweil heute rund 40.000 Euro Schulden hat und sportlich im Niemandsland ist, dafür fühlt sich Ströhle allerdings nicht verantwortlich. “Ich habe vor fünf Jahren den Verein mit einer Verschuldung von 150.000 Euro übernommen und diese zur Gänze abgedeckt. Im Herbst 2007 hat seine Firma Alutop zudem weitere 50.000 Euro dem Klub zugeschossen. Vor zwei Jahren habe ich dann den Verein schuldenfrei übergeben. Überall, wo ich beteiligt war, wurde auch alles bezahlt”, bekräftigt Ströhle. Das er nun als möglicher Buhmann dastehen soll, kann er nicht nachvollziehen. “RW Rankweil hat ein hervorragendes Umfeld von Nörglern und Kritikern. Darum habe ich den Verein schlussendlich auch verlassen.”

Kein Kontakt

In 14 Tagen soll über die weitere Zukunft von RW Rankweil entschieden werden. Noch ist German Bertsch als Präsident gemeldet, der Rechtsanwalt will aber schnellstmöglich sein Amt übergeben. “Es gab am 30. Juni dieses Jahres eine Jahreshauptversammlung. Damals hat sich ein Dreier-Gremium bereit erklärt, den Verein interimistisch zu führen. Es wurde weiters vereinbart, dass bei einer weiteren Versammlung der neue Vorstand gewählt werde”, so Bertsch. Nun hat er seit längerem nichts mehr von RW Rankweil gehört und hofft, dass es demnächst zu einer Lösung kommen wird. “Ich hätte sonst selbst die Initiative ergriffen und den Verein aufgefordert, eine außerordentliche Zusammenkunft durchzuführen.” Dass sein Vorgänger Ströhle den Verein schuldenfrei übergeben habe, kann Bertsch nicht ganz akzeptieren. “Gerhard hat viel bezahlt, aber bei Weitem nicht alles. Zudem hat er uns garantiert, dass im Herbst 2007 zwischen 1000 und 1500 Zuschauer auf die Gastra kommen werden. Diese kamen aber bei Weitem nicht.” Dem Klub empfiehlt der scheidende Präsident: “Es muss bis zum Winter Geld aufgetrieben werden, um die Mannschaft zu verstärken. Sonst sollte der Verein das Team aus der Meisterschaft abziehen.”

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