Die Bregenzer Festspiele zeichnen für die Kleinversion verantwortlich, die im Rahmen des Kunst aus der Zeit-Programmes noch zwei Mal läuft. Nicht nur das Uraufführungsdatum ist für das Aus der Zeit-Prädikat entscheidend (das Musical wurde 1961 aus der Taufe gehoben), sondern das Niveau und die Aktualität an sich. Und die liegt bei einem solchen Thema auf der Hand. Die Karriere ist des Menschen zweithöchstes Ziel, nur die Gesundheit dürfte ihr den Rang ablaufen und insofern wäre es schön, den Schlüssel zum Glück zu kennen. Musicalmacher Frank Loesser hat keine Generallösung, kennt aber die Mechanismen der Arbeitswelt und die haben sich in den letzten vierzig Jahren nicht wesentlich verändert. Freilich darf man das Ganze nicht bierernst nehmen und Regisseur Gil Mehmert (der auch am Münchner Volkstheater tätig war) legt viel Augenzwinkern an den Tag, wenn es darum geht, den Aufstieg von Finch nachzuzeichnen.
Farbklecks mit Ironie
Schwung ist ebenso gefragt wie gute Stimmen, Buntheit (die 60er- und 70er-Jahre winken) und einige Brüche dürfen nicht nur sein, sie müssen auch kommen, denn eine reine Tralala-Version eines Broadway-Hits möchte man auch bei einem Festival, das der Intendant als große Kulturparty ausrief, nicht haben. Doch das Maß an Humor und Ironie stimmte am gestrigen Abend, der sich als bunter Farbklecks mit ein wenig Kitsch im Gesamtprogramm platzierte.
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