Auch im Wiener Ernst-Happel-Stadion hat sich am Dienstag der unglaubliche Erfolgslauf des britischen Popstars Ed Sheeran fortgesetzt. Der 27-Jährige, der heute erneut im ausverkauften Oval auftreten wird, ist derzeit einfach eine Ausnahmeerscheinung und begeisterte über 50.000 Fans. Sein Auftritt, den er wie gewohnt nur mit Gitarren und ohne Band absolvierte, war so beliebig wie bejubelt.
Ed Sheeran begeisterte Fans im ausverkauften Happel-Stadion
Sheeran ist eine Ausnahmeerscheinung, die Massen in Begeisterung versetzt und so dafür gesorgt hat, dass er im Vorjahr vom Weltverband der Musikindustrie IFPI zum Bestseller des Jahres 2017 gekürt wurde. Der Folk-Sänger mit den roten Haaren veröffentlichte sein erstes Album im Jahr 2011 und von da an steigerte sich sein Erfolg von Jahr zu Jahr, selbst der Instagram-Account für seine beiden Katzen ist den Fans eine Freude. Und so sollte es auch gestern in Wien ein Fest für alle Beteiligten werden. Es begann gegen 21 Uhr mit ohrenbetäubendem Jubel seitens des Publikums.
Wurde es lauter, war das Resultat ein oftmals übersteuerter Sound. Doch keine Klagen, sondern durchgehender Applaus war die Folge, den der Superstar mit dem “Typ von Nebenan”-Image empfing. Mit schwarzen Shorts und weißem T-Shirt ausgestattet wählte Sheeran den Song “Castle on the Hill”, wie bei den meisten Auftritten davor, als Opener. Das Publikum reagierte von Anfang an mit Begeisterung auf jegliche Handlungen des Briten, etwa auf kurze Ansprachen inklusive Lob für Österreich.
Umjubelte Hit-Parade blieb leider ohne Highlight
Auch die mediokre Ballade “Dive” wurde daher mit viel Handy-Licht und noch mehr Zustimmung bedacht, obwohl dieser Song – ebenso wenig wie der Rest des dargebotenen Oeuvres – dann wirklich überzeugen konnte. In Summe lieferte Sheeran zwar jeden seiner Hits, ein Highlight, das im vollen Oval wirklich zu zünden vermochte, war nicht auszumachen. “Da man mich hier noch nicht so gut kennt, wird es wohl keine großen Erwartungen geben”, meinte Sheeran noch vor sechs Jahren, als er beim Frequency erstmals in Österreich auftrat. Jetzt kennt man ihn, und er schien allein durch seine Anwesenheit allen Ansprüchen gerecht zu werden.
Nur mit seiner Gitarre und Effekt-Geräten ausgestattet, präsentierte der von Elton John geförderte Star in Wien eine Mischung aus viel Folk-Pop bis hin zu Latino-Rhythmen, immer hart auf Kuschelkurs, aber ohne wirklich zu überzeugen. Trotz der nicht zu leugnenden Beliebigkeit waren die Zuschauer mit dem Gelieferten jedoch mehr als zufrieden.
Möglicherweise begeistert Sheeran ja gegenwärtig auch gerade dadurch, dass er Ecken und Kanten weglässt und dem kleinsten gemeinsamen Nenner huldigt. Diesen fand der Brite am Ende seiner Show dann auch in der Wahl seiner Kleidung: Die Zugabe absolvierte Ed mit dem Shirt des ÖFB-Fußballteams. Am Wochenende ist dann das polnische Dress an der Reihe, Sheerans erfolgreiche Tour führt dann in die USA und endet dort im November im Mercedes-Benz Stadion von Atlanta.
(APA/Red)
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