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Von der Wehmut der Wegwarten

Hohenems. Am Freitag, den 3.4.2009, findet um 20 Uhr in der Hohenemser Synagoge eine Lesung des Immenstädter Autors Gerhard Dick statt.

An diesem Abend lässt Sie der Autor in eine moderne, ernste und leichtsinnige, der klassischen – modern traditionell verhafteten Lyrik eintauchen, begleitet von nachromantischen Klavierstücken mit der Pianistin Heike Glinka. Daneben liest der Autor Passagen aus seinem Werk „Die Nudistenwallfahrt“.
Die „Nudistenwallfahrt“ ist ein ironisch-wehmütiger Roman über die Liebe in den Zeiten des Kalten Krieges. in langer Weg führt aus einer religiös-idyllischen, durchaus nicht unversehrten Jugend in die studentischen Wirren der sechziger Jahre und schließlich nach England zu einem väterlichen Malerfreund, der Seeschlachten malt, eine wunderschöne Tochter hat und eine barocke Künstlerkolonie in Oberbayern gründet. Zusammen mit dem Erzähler, der sein erstes Geld einst als Leihpilger verdiente, nehmen die Protagonisten im Jahr von Tschernobyl an der in franziskanischer Nacktheit durchgeführten Wallfahrt nach Maria Beinberg teil. Dass diese Veranstaltung vom 18. August 1986 das Ende der atomaren Nachrüstung, den Fall der Berliner Mauer und damit das Ende des Kalten Krieges verursacht hat, lässt sich nicht beweisen. Dass sie für viele der Beteiligten als meditativer Ausweg erlebt wurde, der schließlich gewaltige persönliche Katastrophen verursachte, ist unbestritten.

Gerhard Dick verbrachte seine Kindheit in der Hallertau und im Berchtesgadener Land. Nach dem Studium der Germanistik und Anglistik in Freiburg im Breisgau wurde er Gymnasiallehrer in England und Bayern, daneben langjährige Tätigkeit als Schulbuchautor. Literarische Aktivitäten im Allgäu und im Bodenseeraum, auch als Dialekt-Lyriker.

Termin: 3. April 2009
Zeit: 20:00 Uhr
Ort: Salomon-Sulzer-Saal
Eintritt: EUR 8,00

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