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Von der Lechquelle bis zum Fall

Wandern auf dem Lechweg
Wandern auf dem Lechweg ©VN-N. Sieber
Ein grenzenloser Weitwanderweg zwischen Wildflusslandschaft und dem Lechfall.
Reise-Impressionen

Der Weitwanderweg ist wie der Lech selbst, der ihn fortdauernd begleitet: mal ursprünglich und natürlich, dann wild und doch wieder sanft, obendrein erlebenswert an Fauna und Flora und, nicht zum Schluss, ein unersättliches Weitergehen und Entdecken und Genießen. Sehr abwechslungsreich – der Lechweg wird auch einiges an Traditionen und Geschichten preisgeben.

Ordentliche Gesamtstrecke

Die Wanderetappen erstrecken sich vom Formarinsee bei Lech über Warth, das Tiroler Lechtal und die Naturparkregion Reutte bis zum Lechfall bei Füssen im Allgäu. Die sanften grünen Gipfel und die wilden Felsspitzen der Lechtaler und Allgäuer Alpen formen die Kulisse, der Lech bestreitet die Hauptrolle in dieser Szenerie. Er verbindet drei Bundesländer und zwei Länder: Vorarlberg und Tirol auf österreichischer Seite mit Bayern auf deutscher Seite. Es ist eine Alpenregion, die gleichzeitig eine der letzten Wildflusslandschaften darstellt. Der Lechweg selbst erschließt diese wunderbare alpine Kulisse für leichtes Wandern. Der Weg ist des Wanderers Ziel, Höhepunkte an seiner Statt gibt es viele. Meistens natürlicher Art, aber auch künstlich angelegte, die in die Landschaft passen und nicht wie ein Fremdkörper wirken. Die neue Fußgängerhängebrücke über Schiggen besticht durch Leichtigkeit und Schönheit.

Gleich oberhalb des nördlichen Dorfrandes von Holzgau „hängt“ sie. Mit 200 Meter Spannweite ist sie die längste ihrer Art in Österreich. Erschaudernd für manche, aber spannend und erfrischend mit Blicken senkrecht über 100 Meter runter in die abgründige Tiefe geht es schwebend über ein Seitental des Lechtals.

Flach am Wildfluss

Ganz anders ist die Wanderung von Stanzach aus nach Forchach, dem wilden Lech entlang. Durch die hier typischen weitläufigen Auwälder verläuft der Wanderweg breit und recht flach am rechten Ufer des Wildflusses. Charakteristisch ist ihm sein breites Bachbett und nach wie vor seine Schnellen im Wellenlauf. Hier ist das Gebiet des Naturparks Tiroler Lech, wo bisher 1116 Pflanzenarten und 150 Vogelarten nachgewiesen wurden. Um dies alles zu erkennen und zu verstehen, werden auch Führungen angeboten. Auch die letzte Lechweg-Etappe hat es in sich. Führt sie doch in den Allgäuer Königswinkel mit den Königsschlössern der Wittelsbacher. Über den letzten Gebirgskamm erreicht man auf ehemaligen königlichen Wegen den Alpsee. Der mit „L“ gekennzeichnete Lechweg führt auf den Alpenrosenweg, einen schön gestalteten Höhenweg. Mit Erreichen des Kalvarienbergs hat man schon Füssener Gebiet betreten – die Rundumsicht ist traumhaft: Schwansee, Schloss Hohenschwangau und Schloss Neuschwanstein adeln die märchenhafte Gebirgslandschaft!

Der Fall vor dem Ende

Nun geht es den Füssener Kreuzweg bergab, wieder zum Lech hin. Zuerst über die alte Römerstraße Via Claudia Augusta, dann zur schönen Lechklamm hin: links der Lechfall, rechts die sehr enge Schlucht, wo nur das Lechwasser reinpasst. Noch davor rechts, leicht im Abseits liegt eine kleine felsige Anhöhe, eine sagenumwobene Stelle. Neben dem Kreuz ist ein Fußabdruck, der Magnustritt, zu entdecken. Laut einer Sage hat hier der heilige Magnus – er gilt als Apostel des Allgäus – zu einem Riesensprung über den Lech angesetzt.

Scheinbar am längsten widmen sich die Besucher dem Lechfall, einem künstlich angelegten Wasserfall. Natürlich ziehen seine fünf Stufen und das über zwölf Meter tief abfallende rauschende Wasser die Aufmerksamkeit an, aber das wirklich Schöne und Einmalige liegt auf der gegenüber liegender Seite. Da hat der Lech sich über aber Mal Millionen Jahren ins Gestein gefressen und diese kleine, enge Schlucht geschaffen.

Letzter Lech-Überstieg

Nun ein letztes Mal über den Lech. Auf dem Maxsteg – benannt nach König Max II. von Bayern – erreicht man den Füssener Ortsteil Bad Faulenbach, ein Mineral- und Moorheilbad. Ob man sich im Faulenbach (benannt nach dem Schwefelgeruch des Wassers) die Füße noch kühlt oder gleich nach Füssen marschiert – der Lechweg findet hier sein Ende.

 

REISE-INFOS

Allgemeine Infos: Füssen Tourismus und Marketing (www.fuessen.de); Ferienregion Lechtal (www.lechtal.at); Lechweg (www.lechweg.com).
Besichtigungs-Tipps: Jöchelspitzbahn (www.lechtaler-bergbahnen.at); Bergheumuseum (www.lechtal-info.com); Geierwally Freilichtbühne (www.geierwally.at); Schnitzschule Geisler Moroder (www.schnitzschule.com); Naturpark Tiroler Lech (www.naturpark-tiroler-lech.at); Burgenwelt Ehrenberg bei Reutte (www.ehrenberg.at); Museum Füssen (www.museum.fuessen.de).
Unterkunfts-Tipps: Hotel Alpenrose in Elbigenalp (www.alpenrose.net); Gutshof Zum Schluxen in Pinswang (www.schluxen.at); Luitpoldpark-Hotel in Füssen (www.luitpoldpark-hotel.de).
Anreise: Füssen und Reutte werden von der DB bzw. der ÖBB bedient und sind gut über das Autobahnbundesstraßennetz zu erreichen.

 

(VN-N. Sieber)

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